Süddeutsche Zeitung

Mobiles Bezahlen:Sparkassen starten mit Apple Pay

  • Auch Sparkassen-Kunden können nun mit ihren iPhones oder Apple Watches bezahlen.
  • Gleichzeitig sind auch die Commerzbank, die Norisbank und die LBBW als Kooperationspartner hinzugekommen.
  • Girocards sind allerdings noch immer nicht eingebunden: Apple Pay funktioniert nur für Kredit- und Debitkarten.

Ab sofort können auf einen Schlag Millionen iPhone-Besitzer den mobilen Bezahldienst Apple Pay nutzen. Am Dienstag starteten 371 der insgesamt 379 deutschen Sparkassen den Service für ihre rund 50 Millionen Kunden. Als weitere Kreditinstitute kamen auch die Commerzbank, die Norisbank und die LBBW hinzu.

Auch bei den neu hinzugekommenen Banken können zunächst nur die von den Banken ausgegebenen Kredit- und Debitkarten eingebunden werden. Eine Lösung für die hierzulande viel genutzte Girocard, die viele Verbraucher noch unter dem alten Markennamen EC-Karte kennen, ist derzeit noch in Arbeit. Sie soll laut Apple-Pay-Chefin Jennifer Bailey im kommenden Jahr eingeführt werden.

Über Apple Pay können Kunden mit ihrem iPhone oder ihrer Apple Watch an der Ladenkasse wie mit einer kontaktlosen Karte bezahlen. Zudem kann das Bezahlverfahren im Internet genutzt werden. Die Nutzer geben die Transaktionen über die iPhone-Gesichtserkennung Face ID oder den Fingerabdruck-Scanner frei.

Beim kontaktlosen Bezahlen an der Kasse kommt der NFC-Chip in den Geräten zum Einsatz. Zugang zu ihm haben die Banken nur über Apple Pay und einen speziellen Hochsicherheits-Chip im Gerät, dem sogenannten Secure Element, in dem Apple unter anderem auch Passwörter verschlüsselt speichert.

Apple kritisierte das Gesetz, dass iPhones für andere Pay-Apps öffnen soll

Erst Ende November wurde in Deutschland ein Gesetz verabschiedet, das Plattform-Betreibern vorschreibt, Finanzdiensten Zugang zu Infrastruktur wie NFC zu gewähren. Apple kritisierte das Gesetz, sieht für sich selbst aber keinen Handlungsbedarf. Nach Auslegung des Konzerns stellt Apple Pay als technische Methode den Zugang zum NFC-Chip bereit - und erfüllt damit die Vorschrift. "Wenn eine Karte der Apple Wallet hinzugefügt wird, können die Banken entscheiden, ob man damit auch sichere Bezahlvorgänge aus ihren eigenen Apps via NFC auslösen kann. Dafür war kein neues Gesetz notwendig", heißt es von Seiten des Konzerns.

"Die Banken stimmen mit ihrem Handeln ab, indem sie mit uns bei Apple Pay zusammenarbeiten", sagt Bailey mit Blick auf die aktuellen Neuzugänge und die Entwicklung einer Lösung für die Girocard. Apples System biete den sichersten Weg, mit dem iPhone zu bezahlen. "Der einzige Weg zum NFC-Chip führt heute über Apple Pay" - und der Konzern sei besorgt, dass es Sicherheit und Daten gefährden würde, wenn es anders liefe.

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