Nicht einmal Apple kann die Gesetze der Physik außer Kraft setzen. Dass aber das neue iPad 80 Gramm leichter ist als sein Vorgänger - 600 Gramm ohne Mobilfunkeinheit -, dass es einen stärkeren Prozessor mit integrierter Grafikeinheit hat, dazu zwei Kameras, dass es an der dicksten Stelle nur noch 8,8 Millimeter misst, all das muss man als beachtliche Ingenieursleistung sehen. Zumal der brillante Bildschirm und die Akku-Laufzeit von bis zu zehn Stunden geblieben sind.
Doch anders als bei der Konkurrenz erscheint bei Apple die Hardware als Mittel zum Zweck. Das demonstrieren am sinnfälligsten zwei neue Programme, Garage Band (Foto) und iMovie. Das Musik-App macht das iPad zum Achtspur-Recorder, bietet eine Vielzahl von Instrumentensounds und erlaubt auch Laien, ansprechende Stücke zusammen zu - nun wie soll man sagen - streicheln? Mit iMovie lassen sich HD-Clips auf intuitive Weise zu ansehnlichen Videos verarbeiten.
Wie bei Apple üblich, sind sie aber nur zu haben, wenn man sich einbinden lässt ins Firmen-Universum. Schon um das iPad in Gang zu setzen, braucht es Apples Software iTunes. Auch Musik und Videos müssen über diese unübersichtliche Software aufgespielt werden. Konkurrenzgeräte wie das Galaxy Pad von Samsung lassen sich per USB wie ein Speicherstick nutzen. Lediglich für Bilder macht Apple eine Ausnahme, ohne eine kostenpflichten Adapter geht allerdings auch hier nichts.
Neu ist ein Adapter, der das iPad über ein HDMI-Kabel mit Flachbildfernsehgeräten verbindet. Darüber lassen sich HD-Videos in bester Qualität an den Fernseher weiterreichen oder es wird einfach der Bildschirminhalt gespiegelt. Ebenfalls neu ist das sogenannte Smartcover (Foto), das mit starken Magneten seitlich andockt und lediglich den Bildschirm abdeckt. Die aus einem Aluminiumstück gefräste Rückseite bleibt frei.
Apple steht mit dem iPad 2 zwar gut da, der neue Prozessor lässt das Gerät noch fixer auf jede Berührung reagieren, Apps wie Garage Band sorgen für Spaß und lassen die Mitwelt staunen. Die Konkurrenz holt aber auf
Motorolas Xoom etwa lässt sich ebenfalls flüssig bedienen, gibt sich aber anschlussfreudiger.
Samsung will im Juni Geräte bringen, die sogar noch dünner und leichter sind als das iPad 2 -nur an Apps fehlt es. Dass aber Apple den Einstiegspreis auf 479 Euro gesenkt hat, zeigt, dass man die Mitbewerber durchaus ernst nimmt.
Die iPad-Preise: Wlan-Version 479 (16 GB), 579 (32 GB) und 679 Euro (64 GB); Die UMTS-Versionen kosten je nach Speicherausbau 599, 699 oder 799 Euro.