Chinesische Zulieferer:Coronavirus beeinträchtigt Apple-Lieferketten

People wear face masks as they listen to a presentation in an Apple Store in the Sanlitun shopping district in Beijing

Apple hat bislang einen Apple Store in China geschlossen und Reisen von Mitarbeitern in das Land reduziert.

(Foto: REUTERS)
  • Apple hat erstmals seit einem Jahr wieder mehr iPhones verkauft, auch der Gewinn im Weihnachtsgeschäft ist gestiegen.
  • Der Konzern rechnet jedoch mit Beeinträchtigungen durch das Coronavirus: Mehrere Apple-Zulieferer befinden sich in der Region rund um die Stadt Wuhan.

Apple stellt sich auf Turbulenzen in seiner chinesischen Zuliefererkette durch das Coronavirus ein. Einige Betriebe befänden sich in der besonders betroffenen Region rund um die Stadt Wuhan, sagte Konzernchef Tim Cook. Es gebe aber alternative Quellen für ihre Produkte. Unklar sei die weitere Entwicklung bei anderen Zulieferern, bei denen die übliche Auszeit zum chinesischen Neujahrsfest zum Teil um eine Woche verlängert worden sei.

Darüber hinaus habe der Konzern einen Apple Store in China geschlossen und Reisen von Mitarbeitern in das Land reduziert, sagte Cook. Auch einige chinesische Einzelhandels-Partner hätten Geschäfte geschlossen oder die Öffnungszeiten verkürzt und in die Läden kämen weniger Käufer.

Die Unsicherheit rund um das Coronavirus sei auch der Grund dafür, dass bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal eine ungewöhnlich breite Spanne von 63 bis 67 Milliarden Dollar gewählt worden sei, sagte Apple-Finanzchef Luca Maestri. Das ist in jedem Fall ein deutliches Plus im Vergleich zu den 58 Milliarden Dollar Umsatz im Vorjahresquartal.

Die Gesamtzahl der weltweit bekannten Erkrankungen ist inzwischen auf mehr als 4500 gestiegen, betroffen ist weiterhin vor allem die Provinz Hubei mit der Stadt Wuhan. China hatte in den vergangenen Tagen drastische Maßnahmen ergriffen: In der Provinz wurden 45 Millionen Menschen weitgehend von der Außenwelt abgeschottet. Flüge sowie Fern- und Nahverkehr wurden gestoppt. Eine schützende Impfung oder eine spezielle Therapie zur Behandlung der neuartigen Lungenerkrankung gibt es bislang nicht.

Apple hat nun 480 Millionen Abo-Kunden

Seine Schwäche im iPhone-Geschäft hat Apple währenddessen überwunden. Der Konzern hat das vergangene Weihnachtsgeschäft mit Rekordzahlen abgeschlossen: Der Quartalsgewinn erreichte 22,2 Milliarden Dollar - nach knapp 20 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um neun Prozent auf 91,8 Milliarden Dollar.

Beim iPhone, dem mit Abstand wichtigsten Produkt des Konzerns, gab es nach einigen Quartalen mit Rückgängen ein deutliches Umsatzplus von 7,6 Prozent auf knapp 56 Milliarden Dollar. Eine mögliche Ursache ist, dass im vergangenen Herbst zum Teil teurere neue Modelle auf den Markt gekommen waren. Zu verkauften Stückzahlen macht Apple keine Angaben mehr.

Eine weitere tragende Säule des erfolgreichen Weihnachtsquartals waren kleine tragbare Geräte wie die Apple Watch und die AirPods-Ohrhörer sowie das Abo-Geschäft mit Diensten. Bei den Services wie Apple Music oder dem iCloud-Speicher gab es ein Plus von rund 17 Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar. Apple hat nun 480 Millionen Abo-Kunden. Das Ziel von 500 Millionen Kunden werde im laufenden Vierteljahr erreicht, sagte Maestri. Zum Jahresende will Apple nun 600 Millionen Abo-Kunden haben.

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