Der als aggressiver Investor bekannte Milliardär Carl Icahn hat sich von seiner Apple-Beteiligung getrennt. Der Grund sei vor allem die Sorge um das Geschäft des iPhone-Konzerns in China, sagte er dem amerikanischen TV-Sender CNBC.
Die chinesischen Behörden könnten "einschreiten und es für Apple sehr schwierig machen, dort zu verkaufen", erklärte er. Vor Kurzem war bekannt geworden, dass das Film- und E-Book-Angebot von Apple in China blockiert wurde. Die Regierung machte deutlich, dass sie auch generell stärker gegen westlichen Einfluss vorgehen wolle.
Der chinesische Markt ist für Apple wichtig, der Konzern macht dort inzwischen rund ein Viertel seines Geschäfts. Apple-Chef Tim Cook kündigte zuletzt an, er werde auch ungeachtet der aktuellen wirtschaftlichen Turbulenzen in China die Investitionen nicht zurückfahren. Die Lage sei stabiler als gedacht.
Icahn sagt, er habe an Apple-Aktien etwa zwei Milliarden Dollar verdient
Icahn hatte Apple-Papiere im Wert von mehreren Milliarden Dollar gekauft und Druck auf den Konzern gemacht, Anteilseigner stärker an den Milliardengewinnen zu beteiligen. Apple erhöhte die über mehrere Jahre verteilten Ausschüttungen diese Woche um 50 Milliarden Dollar auf insgesamt 250 Milliarden Dollar. Icahn selbst sagt, er habe an den Apple-Aktien etwa zwei Milliarden Dollar verdient.
Der Investor hatte den Einstieg bei Apple im August 2013 bekanntgegeben. Ende vergangenen Jahres hielt er Anteile im Wert von rund fünf Milliarden Dollar. Der 80-jährige Icahn ist berüchtigt für die Vorgehensweise, sich bei Unternehmen einzukaufen und dann Ausschüttungen oder eine Zerschlagung zu fordern. Er halte Apple weiterhin für ein "großartiges Unternehmen", das von Cook gut geführt werde, sagte Icahn. Auch einen späteren Wiedereinstieg könne er sich vorstellen.
Icahn hatte früher stets erklärt, Apple sei an der Börse unterbewertet. Die Aktie verlor in den vergangenen zwölf Monaten wegen der Sorge der Anleger um das zukünftige Wachstum gut ein Viertel ihres Werts. Apple ist an der Börse aktuell gut 490 Milliarden Dollar wert - bei Geldreserven von 233 Milliarden Dollar.
