Anteile ausgegliedert:Yahoo überschüttet Aktionäre mit steuerfreien Alibaba-Milliarden

Lesezeit: 1 Min.

  • Yahoo will seinen milliardenschweren Anteil am chinesischen Online-Händler Alibaba steuerfrei abstoßen.
  • Die 15-prozentige Beteiligung soll in eine neu zu gründende, unabhängige Investmentgesellschaft ausgegliedert werden.
  • Nach der Ankündigung stieg die Yahoo-Aktie nachbörslich um fast acht Prozent.

Yahoo will Alibaba-Anteil in Investmentfirma ausgliedern

Der Internet-Konzern Yahoo will seine knapp 40 Milliarden Dollar große Beteiligung am chinesischen Online-Konzern Alibaba steuerfrei in Gewinne für seine Aktionäre wandeln.

Zu diesem Zweck soll der Alibaba-Anteil in Höhe von 15 Prozent nach Ablauf der Haltefrist im vierten Quartal als eigenständige Gesellschaft namens SpinCo an die Börse gehen, kündigt Yahoo an. "Wir haben unermüdlich an einer Lösung für eine steuer-effiziente Alternative gearbeitet, die den Wert unserer Alibaba-Investition für unsere Aktionäre maximiert", sagte Yahoo-Chefin Marissa Mayer.

Yahoo-Aktie steigt

Am Markt kamen die Neuigkeiten sehr gut an - die Yahoo-Aktie stieg nachbörslich um fast acht Prozent. Alibaba hatte im September den größten Börsengang aller Zeiten in den USA gestemmt, Yahoo zählte als einer der frühen Investoren zu den großen Profiteuren. Seitdem stand der Konzern jedoch unter Druck, Aktionäre am Ertrag zu beteiligen. Vor allem der New Yorker Hedgefonds Starboard Value hatte Yahoo-Chefin Mayer gedrängt, eine steuersparende Lösung zu finden.

Yahoo spart Steuern, doch schränkt sich ein

Als Yahoo den ersten Teil seiner Alibaba-Anteile verkaufte, musste es drei der zehn Milliarden US-Dollar als Steuer abführen. Bei den verbleibenden Anteilen wären es nochmals 14 Milliarden US-Dollar gewesen. Das erspart die umstrittene Yahoo-Chefin Mayer nun ihren Aktionären, die am Ende des Geschäfts 50 Milliarden Dollar aus den Beteiligungen erhalten haben werden. Gleichzeitig hat diese Beruhigungspille eine Nebenwirkung: Yahoo wird das Geld nicht für wichtige Investitionen nutzen können.

Ernüchternde Quartalszahlen

Die Quartalszahlen des Konzerns waren erneut mäßig: Der Umsatz lag mit 1,18 Milliarden US-Dollar knapp unter den Erwartungen der Analysten, der Gewinn mit 166 Millionen US-Dollar knapp darüber. Zum Vergleich: Im Vorjahres-Zeitraum lag der Profit noch bei 348 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen tut sich schwer auf dem mobilen Werbemarkt, wo es zwar wächst, aber der Konkurrenz hinterherläuft. Im Stammgeschäft, der Display-Werbung, konnte Yahoo zwar 17 Prozent mehr Anzeigen verkaufen, dort sanken die Preise allerdings um satte 20 Prozent.

© SZ.de/dpa/Reuters/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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