Anleihenkäufe:US-Notenbank drosselt Konjunkturhilfen

Märkte in aller Welt haben gespannt auf die Entscheidung gewartet, ob die amerikanische Notenbank ihre monatlichen, milliardenschwerden Anleihenkäufe zurückfahren wird. Jetzt steht fest: Sie drosselt ihre Konjunkturhilfen. Die Börsen jubeln, denn der Wirtschaft scheint es besser zu gehen.

Der Dow Jones drehte nach der Ankündigung gleich ins Plus: Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) hat mitgeteilt, ihr Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen und Hypothekenpapieren zurückfahren zu wollen. Börsianer werteten dies als positives Signal für die Konjunkturentwicklung.

Der für die Geldpolitik zuständige Offenmarktausschuss der Fed kündigte nach seiner zweitägigen Zinssitzung an, die monatlichen Anleihenkäufe von Januar an zehn Milliarden Dollar von 85 auf 75 Milliarden Dollar (54,5 Mrd. Euro) pro Monat zu reduzieren.

Die Medizin wirkt

Mit den enormen Geldspritzen hat Bernanke die Fed-Bilanz auf fast vier Billionen Dollar aufgebläht. Die Medizin für die Wirtschaft wirkt mittlerweile. Der Arbeitsmarkt habe sich weiter verbessert, auch wenn die Erwerbslosenquote noch zu hoch sei, begründete die Fed ihre Entscheidung. Auch Risiken durch die Haushaltspolitik in den USA seien gesunken. Die Anleihenkäufe könnten daher künftig mit angemessener Geschwindigkeit weiter reduziert werden, dafür gebe es aber keinen verbindlichen Zeitplan.

Über mehrere Programme zum Anleihenkauf pumpte die Fed seit Mitte 2008 im Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise rund drei Billionen Dollar in den Wirtschaftskreislauf. Der Zeitpunkt für den Beginn des Ausstiegs aus der extrem lockeren Geldpolitik war an den Finanzmärkten mit großer Spannung erwartet worden. Fed-Chef Ben Bernanke hatte im Frühsommer angekündigt, die Anleihenkäufe bis Mitte 2014 auslaufen zu lassen.

Den Leitzins beließ die Notenbank unverändert auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent. Er wird wohl noch eine ganze Weile dort verharren: Die Fed will an dem derzeitigen Niveau nicht rütteln, solange die Arbeitslosenquote über 6,5 Prozent liegt. Im November stand die sie bei 7,0 Prozent.

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