Süddeutsche Zeitung

Anleihen und Rohstoffe:Anleiherenditen  steigen weiter

Der jüngste Anstieg der Renditen von Staatsanleihen dies- und jenseits des Atlantiks setzt sich fort. Anleger spekulieren wie die Notenbanken auf den Anstieg reagieren werden.

Die Renditen am Anleihenmarkt sind am Donnerstag erneut gestiegen. Die richtungweisenden zehnjährigen US-Staatspapiere rentierten am Abend nach der Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell bei plus 1,548 (Vortag: 1,47) Prozent. Zum Jahresanfang lagen sie noch bei 0,912 Prozent. Die Rendite vergleichbarer Bundesanleihen kletterte im selben Zeitraum von minus 0,599 Prozent auf minus 0,286 Prozent. Powell sieht den jüngsten Zinsanstieg nicht als Grund, um von seinem momentanen ultralockeren geldpolitischen Kurs abzuweichen. Einige Investoren hatten angesichts der an den Börsen grassierenden Inflationssorgen mit Signalen bezüglich der Anleihekäufe der Fed gerechnet.

Am Rohstoffmarkt blickten die Börsianer auf die Beratungen der Ländergruppe Opec+ zu den Ölförderquoten. Die jüngste Meldung zu den Plänen der großen Exportländer habe Unsicherheit in den Markt gebracht, sagte Analyst Jeffrey Halley vom Brokerhaus Oanda. Insidern zufolge berät das Kartell über eine Verlängerung der aktuellen Förderbremse, weil die Erholung der Nachfrage noch auf wackligen Beinen stehe. Bislang waren Analysten davon ausgegangen, dass die Quoten um 500 000 Barrel pro Tag angehoben wurden. Uneins waren sie sich aber, ob Saudi-Arabien seine freiwilligen zusätzlichen Kürzungen von einer Million Barrel auslaufen lassen wird. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee notierte 4,9 Prozent im Plus bei 67,20 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Nickelpreis ging auf Talfahrt, weil am Markt Ängste vor einem Angebotsengpass schwanden. Der Preis für eine Tonne fiel um mehr als sechs Prozent auf 16 225 Dollar. Im Sog dessen verbilligten sich auch andere Industriemetalle wie Kupfer, Zinn und Zink.

Am Devisenmarkt legte der Dollar in Reaktion auf Powells Rede zu. Der Kurs der Gemeinschaftswährung fiel dementsprechend um 0,8 Prozent unter die Marke von 1,20 Dollar.

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SZ vom 05.03.2021 / amon, Reuters, dpa
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