Anleihen und Devisen:Euro und Pfund geben nach

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Auf die Stimmung drückt ein Medienbericht, dem zufolge die italienische Regierung ihre Wachstumsprognose senken will. Skeptisch wird auch der Vorstoß der britischen Premierministerin beurteilt.

Ein Medienbericht über eine Senkung der Wachstumsprognose des Bruttoinlandsprodukts Italiens hat am Donnerstag Anleger verunsichert. Der Euro rutschte um 0,3 Prozent ab auf ein Tagestief von 1,1206 Dollar. Anleger griffen dafür vermehrt bei italienischen Anleihen zu. Die Rendite der zehnjährigen Bonds legte im Gegenzug auf 2,56 Prozent zu. Hintergrund war Marktteilnehmern zufolge ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach Italien die Prognose für das BIP-Wachstum für dieses Jahr auf 0,1 Prozent von bislang 1,0 Prozent senken wolle. Zudem trübten schwache Konjunkturdaten aus Deutschland die Stimmung. Die deutsche Industrie musste im Februar mit einem Minus von 4,2 Prozent überraschend den stärksten Auftragseinbruch seit mehr als zwei Jahren hinnehmen.

Skeptisch beurteilten Börsianer den jüngsten Vorstoß der britischen Premierministerin Theresa May, gemeinsam mit der Opposition einen Ausweg aus der Brexit-Sackgasse zu finden. "Jeremy Corbyn und seine Labour Party haben kaum Grund, May aus dem Schlamassel, den sie sich selbst eingebrockt hat, herauszuholen", schrieben die Analysten der Rabobank. Darüber hinaus sei mit dem Unterhaus-Votum für einen Antrag bei der EU auf einen erneuten Aufschub des Austritts Großbritanniens ein chaotischer Brexit keinesfalls vom Tisch, warnte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. "Dass es jetzt eng wird, liegt nur daran, dass ohne Zeitdruck keine Einigung möglich ist. Verschieben ist eher kontraproduktiv." Vor diesem Hintergrund gab der Kurs des Pfund Sterlings nach. Die britische Währung notierte 0,7 Prozent schwächer bei 1,3070 Dollar.

Ein starker Zuwachs der Ölreserven in den USA belastete den Ölpreis. Am Vortag hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 7,2 Millionen Barrel gestiegen waren. Der US-Ölpreis lag 0,5 Prozent tiefer

© SZ vom 05.04.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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