Anleihen, Devisen, Rohöl:Italienische Anleihen bei Anlegern gefragt

Viele Anleger griffen am Montag bei italienischen Staatspapieren zu. Die Rating-Agentur Moody's senkte zwar die Bonitätsnote Italiens wie erwartet, die Anleihen behalten aber das Gütesiegel "Investment Grade".

Ungeachtet einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit Italiens ist die Talfahrt der Anleihen des Landes vorerst beendet. Anleger griffen am Montag bei italienischen Anleihen zu. Dies drückte im Gegenzug die Rendite der zehnjährigen Titel auf 3,477 von 3,586 Prozent am Vortag. Anleger seien erleichtert, dass die Rating-Agentur Moody's den Ausblick für das Rating auf "stabil" gesetzt habe. Damit drohe vorerst keine weitere Herabstufung. Moody's hatte die Bonitätsnote Italiens am Freitag wie erwartet auf "Baa3" von "Baa2" gesenkt. Bei einer weiteren Herabstufung durch die Agentur würden die Anleihen des hoch verschuldeten Landes das Gütesiegel "Investment Grade" verlieren. Dann müssten sich einige institutionelle Investoren von diesen Papieren trennen. Zudem stimmte Italiens Premierminister Giuseppe Conte Investoren positiver mit seiner Aussage, dass das für 2019 geplante Haushaltsdefizit von 2,4 Prozent eine Obergrenze darstelle. Das Defizit könne letztlich auch geringer ausfallen. "Sicher" werde Italien diese Obergrenze nicht überschreiten, so der Premier.

Nachdem der Euro im frühen Handel noch über der Marke von 1,15 Dollar notiert hat, gab die Gemeinschaftswährung am Nachmittag nach und kostete 1,1469 Dollar.

Am Rohstoffmarkt legten die Ölpreise etwas zu. Ein Barrel US-Rohöl WTI stieg um 0,2 Prozent auf 69,25 Dollar. Nordsee-Öl Brent verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 80,11 Dollar. Im Konflikt um den getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi will Saudi-Arabien sein Öl nicht als politische Waffe einsetzen. Es gebe keinen Plan, wie 1973 die Ölfördermengen zu drosseln, sagte der saudische Ölminister Chalid al-Falih in einem Interview. Zugleich schloss er jedoch Ölpreissteigerungen im Zuge der Iran-Sanktionen nicht aus. Saudi-Arabien hatte unter massivem Druck zugegeben, dass Khashoggi Anfang des Monats im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden war.

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