America's Cup:Oracle-Chef versetzt Tausende Gäste - schaut Segeln

Larry Ellison, Boss bei Oracle, gibt sehr viel Geld aus, um den America's Cup zu gewinnen. Bislang hat das nicht viel genutzt, weil die Oracle-Crew gegen die Konkurrenz aus Neuseeland hofffnungslos zurücklag. Doch nach einer rasanten Aufholjagd können die Amerikaner doch noch gewinnen. Das ist Ellison viel wichtiger als Tausende von Gästen, die ihn - für ebenfalls sehr viel Geld - hören wollten.

Oracle-Chef Larry Ellison ließ tausende Gäste seines Software-Konzerns sitzen, um dem von ihm finanzierten Segelteam beim America's Cup zuzuschauen. An sich hätte er hätte eine Ansprache für die Teilnehmer der hauseigenen Konferenz OpenWorld halten sollen.

Stattdessen strahlte der 69-jährige Milliardär auf einem Schiff vor San Francisco in die Kameras, nachdem das Oracle-Boot sich im Rennen um den Gesamtsieg halten konnte. Seine Gäste strahlten nicht: Sie hatten immerhin 2650 Dollar für ein Ticket gezahlt und die Auftritte Ellisons gelten als ein zentrales Element der Veranstaltung.

Zudem wurden sie laut US-Medienberichten erst nach etwa einer Dreiviertelstunde informiert, dass Ellison doch nicht kommen würde. "Larry lässt sich entschuldigen", sagte Verwaltungsratschef Jeff Henley. "Er kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein."

Stattdessen sprang ein für Produktentwicklung zuständiger Manager ein, den die Teilnehmer schon am Vortag gehört hatten.

Die Herausforder-Serie zum America's Cup begann übrigens ungewöhnlich langweilig: Nur drei und nicht wie ursprünglich erhofft zehn bis zwölf Teams machten mit: Die Kosten für die Teilnahme an dem Wettkampf sind enorm.

Ein Segler starb überdies im Verlauf des Wettbewerbs bei einem Trainingsunfall. Daher dominierten lange Zeit Sicherheitsdebatten den America's Cup in diesem Jahr. Überdies war das Zuschauerinteresse gering und die Gastgeber-Stadt San Francisco unzufrieden.

Doch das harte Duell zwischen den Neuseeländern und dem amerikanischen Team Oracle macht den Wettbewerb nach einer schier unglaublichen Aufholjagd am Ende nun doch für viele interessant: Sieben Matchpunkte in Serie wehrten die Amerikaner zuletzt ab. Der Kampf zwischen Neuseeländern und Amerikanern ist somit nicht nur das spannendste, sondern mit 19 Tagen auch das längste in der Geschichte des America's Cup.

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