Süddeutsche Zeitung

American Airlines:Finanziell am Ende

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Die Krise in der US-Luftfahrt spitzt sich zu: American Airlines steht offenbar kurz vor dem Bankrott.

Die Fluggesellschaft ist nach einem Bericht der New York Times finanziell am Ende: Bereits in der kommenden Woche könne die Airline Gläubigerschutz beantragen, meldet das Blatt in seiner Freitagsausgabe unter Berufung auf zwei an der Restrukturierung beteiligte Banker.

Demnach bräuchte American Airlines kurzfristig 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro), um den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können. Über die Finanzspritze verhandele die Fluggesellschaft derzeit mit drei Banken: der Citibank, J.P. Morgan Chase und der CIT-Gruppe.

Offenbar haben sich die Finanznöte der weltgrößten Fluggesellschaft seit Kriegsbeginn noch verschärft. Die Buchungen für die amerikanischen Airlines sind drastisch zurückgegangen, seit sich der bewaffnete Konflikt abzeichnete. Bereits im Januar machte American Airlines täglich fünf Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) Verlust.

Harte Einschnitte beim Personal

Die Luftfahrtgesellschaft führt bereits seit Wochen Gespräche mit ihren Mitarbeitern, um durch drastische Gehaltseinschnitte 1,8 Milliarden Dollar pro Jahr einsparen zu können. Allein die Piloten müssten auf 660 Millionen Dollar (617 Millionen Euro) verzichten, wobei 1000 Flugkapitäne entlassen werden sollen.

Am Donnerstag erzielte die Airline nach eigenen Angaben ein Grundsatzabkommen mit dem Wartungspersonal, ohne aber Details bekannt zu geben.

Die US-Airlines sind seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in der schwersten Krise ihrer Geschichte. Durch den Irak-Krieg und die damit verbundenen Buchungsrückgänge und drastischen Aufschläge bei Versicherungsprämien hat sich die Lage noch verschärft.

Zwei Gesellschaften fliegen bereits unter Gläubigerschutz: Die Nummer zwei, United Airlines, und die Nummer sieben, US Airways. Um weitere Pleiten abzuwenden, beantragte die Branche erst am Donnerstag vier Millliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) in Washington.

(sueddeutsche.de/AFP)

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