Altersvorsorge:Reform der Betriebsrente kommt bald

Bislang ist die betriebliche Altersvorsorge nicht sehr verbreitet. Das will Arbeitsministerin Andrea Nahles ändern.

Von Thomas Öchsner, Berlin

Die Reform der betrieblichen Altersvorsorge (BAV) rückt näher. Ein neuer Zuschuss und erweiterte Steuervorteile sollen künftig für Geringverdiener die Zusatzvorsorge über den Arbeitgeber attraktiver machen. Dies bestätigten Teilnehmer einer Spitzenrunde, bei der sich Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgebern in Berlin trafen. Es gebe nun "einen ausreichenden Konsens um einen gemeinsamen Gesetzesentwurf vorzulegen", teilte das Arbeitsministerium mit. Nahles will den Entwurf in den nächsten zwei Wochen vorlegen. Ohnehin soll sie am 6. Oktober dem Koalitionsausschuss über ihr geplantes Rentenkonzept berichten.

In Zukunft sollen nun Arbeitgeber einen staatlichen Zuschuss von 30 Prozent bekommen, wenn sie selbst für Geringverdiener 240 bis 480 Euro Beitrag pro Jahr in eine BAV einzahlen. Das Geld könnte es bis zu einer Einkommensgrenze von 2000 Euro brutto monatlich geben. Gleichzeitig wird der Förderrahmen erhöht, bis zu dem Lohnbestandteile, die in die betriebliche Altersvorsorge fließen, von der Steuer verschont bleiben. Auch sollen Betriebsrenten bei der Auszahlung nicht mehr vollständig mit der staatlichen Grundsicherung im Alter verrechnet werden. Außerdem werden die Arbeitgeber "enthaftet": Sie müssen nur für die eingezahlten Beiträge garantieren, sofern sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf Modelle der betrieblichen Altersvorsorge in Tarifverträgen geeinigt haben. Leistungen in bestimmter Höhe müssen die Arbeitgeber dann nicht mehr garantieren. All dies soll die Attraktivität der BAV erhöhen. Bislang ist diese bei Geringverdienern und in Kleinbetrieben nur wenig verbreitet.

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