Alena Schneider war Anfang 30 und hatte gerade Zwillinge zur Welt gebracht, als sie ihren gut bezahlten Job als Unternehmensberaterin aufgab. "Eigentlich wollte ich schnell zurückkehren", erinnert sie sich. Doch ihr Mann habe damals noch besser verdient als sie, ihre Chefin habe sie beim Wiedereinstieg auch nicht sonderlich unterstützt - und als Beraterin mit zwei Babys durch die Republik zu reisen ist schwierig. Also blieb Schneider doch zu Hause. Zwei Kinder, zwei Autos, ein schönes Haus, aber kein eigenes Einkommen mehr. Und keinen Cent für ihre Altersvorsorge. Als ihre Kinder im Grundschulalter waren, verließ ihr Mann sie. Durch die Scheidung häufte die Betriebswirtin Schulden an, zog zwischenzeitlich sogar zurück zu ihren Eltern. 158 Bewerbungen vergingen, bis sie nach acht Jahren wieder einen Job fand. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich aus einer solch privilegierten Situation heraus so tief fallen kann", sagt Schneider heute. Ihren echten Namen möchte sie nicht in der Zeitung lesen.
Rente:Unabhängig mit 65
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Von Felicitas Wilke
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