Süddeutsche Zeitung

Alte Bundesbank-Tradition:Dienstvilla zum Vorzugspreis

Ex-Chef Welteke war nicht die Ausnahme. Über Jahrzehnte hinweg soll die Bundesbank ihren Spitzenkräften Häuser zu Niedrigpreisen überlassen haben. Des Amtes wegen? Von wegen — auch nach Ende der Dienstzeit durften die Mitarbeiter wohnen bleiben.

Die Bundesbank hat laut einem Pressebericht jahrzehntelang ihren Spitzenkräften auf Staatskosten repräsentative Villen gebaut.

In diesen Häusern konnten die Mitarbeiter auch nach ihrem Ausscheiden aus der Bank wohnen bleiben, wie das Handelsblatt schreibt. Dies hätten die früheren Bundesbankpräsidenten Karl Otto Pöhl und Hans Tietmeyer bestätigt. Für beide habe die Bundesbank Villen in bester Lage gebaut.

Die Vergünstigungen, die die Bank außer ihren Führungskräften auch vielen weiteren Mitarbeitern eingeräumt habe, hätten den in die Staatskasse fließenden Gewinn der Notenbank reduziert.

Die Bundesbank räumte dem Bericht zufolge lediglich ein, sie habe in einigen Fällen für ihre Präsidenten und Vizepräsidenten Häuser erworben und gebaut, wenn bei Amtsantritt kein geeignetes Wohnobjekt zur Verfügung gestanden habe.

Pöhl habe dem Handelsblatt aber bestätigt, es sei Tradition gewesen, dass die Bank nicht nur für ihre Präsidenten und Direktoriumsmitglieder, sondern auch für die Landeszentralbankpräsidenten Villen gebaut habe.

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