Allianz:Schneller und einfacher

Der neue Konzern-Chef Oliver Bäte will das Unternehmen auf Profitabilität trimmen. Und den Kunden entdecken.

Von Jonas Tauber, Berlin

Der neue Chef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, will das Unternehmen mit einem auf drei Jahre angelegten Investitionsprogramm auf mehr Profitabilität trimmen. Ein stärkerer Fokus auf die Kundenbedürfnisse, die umfassende Digitalisierung der Unternehmensprozesse und die Erschließung neuer Wachstumsfelder sind Kernpunkte des Programms, sagte Bäte in einer Telefonkonferenz. "Wir wollen Produkte schneller und einfacher machen." Das Programm soll im November vorgestellt werden und bereits 2016 in die Umsetzung gehen.

Mit den Halbjahresergebnissen zeigte sich Bäte zufrieden. Er bekräftigte die Gewinnprognose von 10,8 Milliarden Euro Betriebsgewinn für 2015. Die Allianz hat ihren Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres um 7,1 Prozent auf 67,9 Milliarden Euro gesteigert. Beim Gewinn legte der Versicherer um 13,1 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zu. Die Gewinn- und Umsatzsteigerung stammen aus dem Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen. Die Prämieneinnahmen stiegen hier im zweiten Quartal um 9,2 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro. Der Versicherer profitierte von geringen Schäden aus Naturkatastrophen. Außerdem halfen 200 Millionen Euro Gewinn aus dem Verkauf des Privatkundengeschäfts der Tochter Fireman's Fund in den USA.

In der Lebensversicherung ging der Umsatz dagegen leicht um 1,4 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro zurück. Bäte sagte, es handle sich dabei um einen gewollten Rückgang, weil die Allianz im Neugeschäft vermehrt auf neuartige Lebensversicherungen setze. Wie andere Versicherer hat die Gesellschaft das Geschäft mit klassischen Lebenspolicen mit Garantiezins wegen der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt zurückgefahren

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