Eine gediegene Bar in Londons Theaterviertel. Alexis Stenfors, 48, sitzt auf einem Sofa, grauer Anzug, keine Krawatte. Der gebürtige Finne ist Dozent an einer Wirtschaftshochschule im englischen Portsmouth, wohnt aber mit seiner Familie in der Hauptstadt. Er spricht ruhig, lässt sich Zeit. Zwischendurch geht er zum Rauchen vor die Tür. Stenfors war nicht immer Akademiker. Bis 2009 arbeitete er als Händler bei der US-Bank Merrill Lynch in London. Dann ging eine seiner Spekulationen fürchterlich schief: Er machte 100 Millionen Dollar Verlust, verschleierte das jedoch zunächst. Ein Skandal, die Bank musste eine Millionenstrafe zahlen. Stenfors erhielt Berufsverbot. Und er baute sich ein neues Leben auf. Das Handeln vermisst er immer noch. Manchmal.
Reden wir über Geld mit Alexis Stenfors:100 Millionen Dollar verzockt
Als Händler von Merrill Lynch versuchte Alexis Stenfors, einen riesigen Verlust zu verschleiern. Er erzählt über die Sucht nach Risiko, sein Schurkenimage und wie er mit der Lehman-Pleite so viel verdiente.
Interview von Björn Finke
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