Aktuelles Lexikon:Flüssig-Erdgas

Kaum eine Energieform ist so begehrt wie Erdgas, inzwischen deckt es ein Viertel des weltweiten Bedarfs - und gilt zudem im Vergleich zu Erdöl und Kohle als relativ sauber.

Beim Verbrennen von Erdgas entsteht weniger klimaschädliches Kohlendioxid. Seit dem Streit zwischen Russland und der Ukraine, bei dem Moskau Anfang 2006 vorübergehend eine Pipeline zugedreht hatte, interessieren Energieversorger sich wieder verstärkt für Flüssigerdgas (Liquid Natural Gas, kurz LNG).

Erdgas wird bei minus 161 Grad Celsius flüssig und kann dann auf der Straße, der Schiene oder - wie meistens der Fall - per Schiff transportiert werden. Auf diese Weise können Länder, die viel Erdgas einführen, einfacher bei unterschiedlichen Förderstaaten einkaufen.

Derzeit wird weltweit nur etwa ein Viertel des Erdgases als LNG gehandelt, weil Verflüssigung und Transport es teurer machen als die gasförmige Variante.

Technische Verbesserungen haben jedoch dazu geführt, dass der Preis für LNG in den vergangenen Jahren gesunken ist und es zumindest beim Transport über weitere Strecken als konkurrenzfähig eingeschätzt wird. Belgien hat deshalb an der Nordsee LNG-Terminals für Spezialtanker gebaut.

Dort wird der flüssige Treibstoff wieder verdampft und über Rohrleitungen zu den Kunden gebracht. Deutschland bezieht noch kein LNG, allerdings wird derzeit ein Terminal in Wilhelmshaven geplant.

© SZ vom 11.1.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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