Aktienmärkte:Wenig Bewegung

Kurz vor dem Verfassungsreferendum in Italien bleiben die Anleger auch hierzulande vorsichtig. Nach einem zähen Handel verabschiedet sich der Dax dann doch noch mit leichten Gewinnen in den Feierabend. Gefragt ist die RWE-Aktie.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt sind am Dienstag wegen der Unsicherheit über die Folgen des anstehenden Verfassungsreferendums in Italien zurückhaltend geblieben. Der Dax pendelte im Handelsverlauf überwiegend um seinen Vortagesstand und gewann zuletzt 0,4 Prozent auf 10 620 Punkten. Die Investoren blicken weiter auf die Abstimmung in Italien, sagte Markus Huber, Händler für City of London Markets. Allerdings schienen sie mittlerweile davon auszugehen, dass die Auswirkungen auf die Aktienmärkte nur von begrenzter Dauer sein würden - wie schon nach dem Brexit-Votum und dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl.

Auf den Verkaufszetteln der Anleger standen vor allem Autowerte. Für BMW ging es in einem europaweit trüben Branchenumfeld um 1,3 Prozent nach unten. Die Papiere von Daimler und Volkswagen fielen um ein beziehungsweise 0,2 Prozent. RWE setzten sich mit einem Plus von 3,3 Prozent an die Dax-Spitze, nachdem der neue Chef Rolf Martin Schmitz Anlegern in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung Hoffnungen auf eine Gewinnausschüttung machte.

Im S-Dax führten die Papiere von Braas Monier mit einem Plus von 6,1 Prozent die Gewinner an. Der Dachpfannen-Hersteller will mit der Ausgabe von Gratisaktien an die eigenen Aktionäre das Übernahmeangebot des US-Rivalen Standard Industries in die Höhe treiben. Zudem soll ein großer Teil der Dividende für dieses Jahr vorab ausgeschüttet werden. Unter Druck gerieten SGL Carbon nach der Ankündigung einer Kapitalerhöhung. Die Aktien des Kohlefaser-Spezialisten, an dem unter anderem BMW und VW beteiligt sind, fielen um 3,3Prozent.

In New York notierte der Dow Jones zum Handelsende geringfügig höher. Händler sprachen von einer Verschnaufpause nach der jüngsten Rekordjagd und den Gewinnmitnahmen am Montag. Etwas Unterstützung kam von ermutigenden Konjunkturdaten. In den USA war das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 3,2 Prozent gewachsen. Bei den Einzelwerten stach die Aktie von Tiffany mit einem Plus von über drei Prozent heraus. Der erste Umsatzanstieg seit acht Quartalen machte den Luxusjuwelier für Anlegern wieder attraktiv. Florierende Geschäfte vor allem in Japan und China hatten die Rückgänge in angestammten Filialen wie der auf der Fifth Avenue in Manhattan mehr als aufgeholt

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