Zwei Tage vor Heiligabend haben die Anleger an den europäischen Börsen keine großen Aktivitäten mehr an den Tag gelegt. Der Dax gab bis zum Handelsschluss leicht nach und notierte mit 11 456 Punkten 0,1 Prozent tiefer als am Vortag, blieb damit aber in Sichtweite seines Anfang der Woche erreichten Jahreshöchststandes. Seit Monatsbeginn hat der deutsche Leitindex fast acht Prozent zugelegt.
Auf den vordersten Plätzen der Gewinnerliste im Dax standen überwiegend Werte, die als defensiv und damit allgemein als weniger schwankungsanfällig gelten. So zogen die Anteilsscheine des Medizinkonzerns Fresenius und dessen Dialysetochter FMC jeweils rund ein halbes Prozent an. Die Titel von Merck KGaA und Henkel verteuerten sich um 0,5 beziehungsweise 0,4 Prozent.
Bei den mittelgroßen Werten im M-Dax stachen die Aktien von Ströer mit einem Plus von 3,1 Prozent heraus. Der Außenwerbungsvermarkter hat auf Grundlage guter Geschäftsergebnisse und einer verbesserten Bonität seinen Kreditrahmen deutlich erhöht und gleichzeitig seine Konditionen weiter verbessert. Ströer rechnet mit einer langfristigen Reduzierung der Finanzierungskosten um rund eine Million Euro pro Jahr.
Dagegen rutschten die Aktien von Gerry Weber im S-Dax zeitweise um mehr als vier Prozent nach unten. Der unter Druck geratene Modekonzern kann nur dank des außerordentlichen Ertrages aus dem Verkauf einer Immobilie seine Jahresziele wohl noch erreichen. Trotz der "enttäuschenden Geschäftsentwicklung" im vierten Quartal bestätigte der Vorstand daher seine Prognose.
Im Index der 50 wichtigsten Werte in der Euro-Zone, dem Euro-Stoxx-50, waren die Papiere von Nokia mit einem Minus von 4,9 Prozent der größte Verlierer. Der einstige Handy-Weltmarktführer hat in Deutschland und im US-Bundesstaat Texas einige Patentklagen gegen Apple eingereicht. Die Amerikaner waren nicht bereit, Lizenzgebühren für bestimmte patentierte Erfindungen zu zahlen.
Auch am US-Aktienmarkt hielten sich die Anleger mit Engagements zurück. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss 0,1 Prozent tiefer bei 19 919 Punkten. Gefragt waren allerdings die Titel von Micron Technology, die um 12,7 Prozent nach oben schnellten. Der Anbieter von Speicherchips für PC hatte einen Quartalsgewinn über den Markterwartungen vorgelegt.