Aktienmärkte:Stimmungskiller VW

Der Abgasskandal bei VW weitet sich möglicherweise aus. Das verdirbt den Anlegern die Kauflaune. Der Dax schließt unverändert.

Die mögliche Ausweitung des VW-Abgasskandals hat die Stimmung der Aktienanleger am Dienstag getrübt. Sie gingen daher auf Nummer sicher und machten nach den Kursgewinnen der vergangenen Wochen Kasse. Positive Impulse von den US-Börsen verhalfen dem Dax aber letztlich zu einem prozentual unveränderten Handelsschluss.

Die Papiere von Volkswagen brachen in der Spitze um 5,1 Prozent ein und lagen zuletzt mit eineinhalb Prozent im Minus. Die Aktie zählte zu den größten Verlierern im Dax. Der US-Umweltbehörde EPA zufolge, soll der Autohersteller auch bei den Abgastests von Dieselmotoren mit drei Liter Hubraum getrickst haben. VW wies dies zurück. "Sollte sich der Vorwurf bewahrheiten, würde dies die Kosten für 'Dieselgate' deutlich in die Höhe treiben", sagte ein Börsianer. Die neue Entwicklung im VW-Abgasskandal machte auch den anderen deutschen Fahrzeug-Herstellern zu schaffen. Daimler-Aktien verloren 0,6 Prozent, und BMW büßten 0,9 Prozent ein, obwohl letztere mit den Quartalsergebnissen positiv überraschten.

Spekulationen auf eine Übernahme des US-Chipherstellers Fairchild Semiconductor zogen die Titel von Infineon um 3,6 Prozent nach unten. Laut Medienberichten gilt Infineon als aussichtsreicher Bewerber in den Verkaufsverhandlungen, weil der Konzern bereit sei, mehr für Fairchild zu bezahlen. Ein Analysten-Kommentar zu K+S trieb die Aktien des Düngemittel-Herstellers und Salz-Anbieters um 4,4 Prozent nach oben. Die Experten bezeichneten die jüngsten Kursverluste als überzogen. Sie gehen davon aus, dass das Salzgeschäft die fallenden Kalipreise teilweise wettmachen könne.

Mit einem Kursplus von 2,8 Prozent setzten sich die Papiere von Dürr an die Spitze des MDax. Der Autozulieferer hob sein Umsatzziel für 2015 an. Der weltweit führende Anbieter von Lackieranlagen rechnet zudem nicht mit einer geringeren Nachfrage des Kunden VW.

Anziehende Ölpreise stützten die Wall Street. Zu den Gewinnern gehörten insbesondere Energiewerte, die enttäuschende Quartalszahlen mehrerer Firmen in den Hintergrund drängten. Der Dow Jones schloss 0,5 Prozent höher. Unter den Kursgewinnern ragten Ölkonzerne heraus. Exxon legten 1,8 Prozent zu und Chevron 3,3 Prozent, weil Öl an den Rohstoffmärkten wieder teurer wurde. Auf den Verkaufszetteln standen AIG, die 4,4 Prozent fielen. Der Gewinn des Versicherers lag deutlich unter den Prognosen von Analysten.

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