Aktienmärkte:Kein wirklich guter Jahresstart für den Dax

Der Start ins neue Börsenjahr verläuft für den deutschen Leitindex eher holprig. Kurz vor Handelsschluss dreht das Börsenbarometer zwar noch ins Plus, dennoch bleibt die Stimmung getrübt.

Europas Börsen sind verhalten ins neue Jahr gestartet. Mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent auf 10 580 Punkte beendete der Dax am Mittwoch die Börsensitzung. Zeitweise hatte der deutsche Leitindex 1,5 Prozent nachgegeben. "Ein gelungener Jahresstart sieht anders aus", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Sorgen bereiteten den Anlegern enttäuschende Konjunkturdaten aus China. Das Stimmungsbarometer der dortigen Einkaufsmanager war im Dezember erstmals seit gut eineinhalb Jahren unter die Schwelle von 50 Punkten, die Wachstum signalisiert, gefallen. Dies sei kein gutes Zeichen, da die US-Strafzölle China in den kommenden Monaten mehr zu schaffen machen würden als im abgelaufenen Jahr, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.

com. Im Dax versammelten sich die Aktien der Autobauer BMW, Volkswagen und Daimler mit Verlusten zwischen 1,3 und zwei Prozent am Index-Ende. Sie gelten als besonders konjunktursensibel und leiden zudem nach wie vor unter dem von den USA angezettelten Zollstreit. Zu den Favoriten gehörten die aufgrund ihrer relativen Unabhängigkeit von der Wirtschaftssituation als defensiv eingestuften Versorgerwerte RWE und Eon. Eon-Papiere gewannen gut drei Prozent an Wert, das Kursplus bei RWE betrug 1,8 Prozent.

Ein skeptischer Kommentar der US-Bank JPMorgan drückte die Anteilsscheine von Gerresheimer mit minus 5,8 Prozent an das M-Dax-Ende. Schlusslicht im Kleinwerteindex S-Dax waren nach einer Personalie die Aktien von Corestate Capital, die um 5,6 Prozent absackten. Der Immobilieninvestor hat sich zum Jahreswechsel überraschend von seinem Vorstandschef getrennt. Die wichtigsten Aktienindizes an der Wall Street bewegten sich nur wenig. Unter den Einzelwerten sackten die Aktien von Tesla um knapp sieben Prozent ab. Zwar läuft beim Elektroauto-Hersteller die Produktion des Hoffnungsträgers Model 3 zuletzt besser. Allerdings kündigte das Unternehmen an, die Preise in den USA um 2000 Dollar je Fahrzeug zu senken, um geringere Steuererleichterungen für Kunden beim Kauf umweltschonender Fahrzeuge auszugleichen. Auch spielte eine Rolle, dass Tesla mit den jüngsten Auslieferungen des Model 3 die Erwartungen von Analysten verfehlte.

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