Aktienmärkte:Handelsstreit belastet die Stimmung

Dax und Dow Jones rutschen deutlich ins Minus. Zu den größten Verlierern hierzulande zählen die Bank-Aktien. An der Wall Street nimmt Facebook seine Talfahrt wieder auf. Weitere Tech-Werte folgen.

Die Handelsstreitigkeiten mit den USA sowie das eingetrübte Ifo-Geschäftsklima in Deutschland haben am Donnerstag dem Dax zugesetzt. Der Leitindex gab um 1,7 Prozent auf 12 100 Punkte nach. Während von der US-Notenbank am Vorabend keine besonderen Überraschungen gekommen waren, beunruhigte die Anleger inzwischen zunehmend der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Da der US-Präsident Donald Trump die Handelspraktiken Chinas für unfair hält, leitete er milliardenschwere Handelsmaßnahmen in die Wege und unterzeichnete am Abend eine entsprechende Anordnung. Für die EU wurde das Inkrafttreten der Zölle vorerst ausgesetzt. Doch die Ungewissheit, ob es auch hierzulande Strafzölle geben könnte, schlug bereits auf die Stimmung deutscher Unternehmen. Diese verschlechterte sich laut der aktuellen Ifo-Daten weiter. Der Geschäftsklima-Index des Ifo-Instituts fiel im März das zweite Mal in Folge auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr.

Ansonsten warfen Anleger vor allem Bankentitel aus den Depots. Die Papiere der Deutschen Bank gaben um drei Prozent nach. Äußerungen von Finanzchef James von Moltke am Mittwoch hatten Investoren verschreckt. Dieser warnte vor Belastungen für die Quartalsbilanz in Höhe von 450 Millionen Euro. Im Sog der Deutschen-Bank-Aktie sackten die Anteile der Commerzbank um 6,2 Prozent ab. Händlern zufolge belastete zusätzlich eine Herunterstufung der Titel durch den Vermögensberater Kepler Cheuvreux.

Die Aktien von Heidelberg-Cement zählten mit einem Minus von 2,3 Prozent ebenfalls zu den größten Verlierern im Dax. Der Baustoffkonzern versprach nach einem Gewinnanstieg zwar eine höhere Dividende für 2017, enttäuschte Anleger aber mit seinen Prognosen. Auf Tauchstation gingen auch United Internet und dessen Tochter 1&1 Drillisch, nachdem die beiden Firmen Geschäftsergebnisse unterhalb der Erwartungen von Analysten verkündet hatten. Die Aktien verloren bis zu 9,5 Prozent an Wert. Der Handelsstreit belastete die US-Börsen stark. Der Dow Jones schloss knapp drei Prozent im Minus. Die Entschuldigung des Facebook-Chefs Mark Zuckerberg für den Datenskandal hielt die Talfahrt des Online-Netzwerks nicht auf. Die Titel verloren 2,7 Prozent. Da sich in den USA wie auch Europa die Anzeichen mehren, dass auch Google, Twitter und Microsoft ihren Umgang mit Daten ändern müssen, gaben auch deren Aktien deutlich nach.

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