Aktienmärkte:Getrübte Stimmung

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Wie gewonnen, so zerronnen: Nachdem der Dax zunächst um über ein Prozent geklettert war, kippt die Stimmung um. Zu groß ist die Angst vor der Eskalation im Zollkonflikt. Für Mollstimmung sorgt einmal mehr die Deutsche Bank.

Die Furcht vor einer neuen Eskalation im Handelsstreit zwischen China und den USA haben die Kauflaune der Börsianer am Donnerstag getrübt. Die anfängliche Freude von Aktionären über die zurückhaltende Zinspolitik der US-Notenbank Fed währte nur kurz. Der Dax schloss knapp im Minus bei 11 173 Punkten.

Die Erwartungen an die in den USA stattfindenden Gespräche waren gering, was nach Meinung von Experten vor allem an der US-Klage gegen den chinesischen Netzwerkausrüster Huawei lag. Einer der größten Verlierer im Dax waren die Titel der Deutschen Bank mit minus vier Prozent. Dies lag an neuen Spekulationen über eine Fusion mit der Commerzbank. Die europäischen Bankenaufsicht beschäftigt sich nach SZ-Informationen doch intensiver damit als bisher angenommen. Wie die Agentur Bloomberg berichtete, könnten die beiden Banken schon zur Jahresmitte intensiver verhandeln. Sollte es der Deutschen Bank bis zum Frühjahr nicht besser gehen, könnte es bald keine andere Wahl mehr geben als die Fusion, erklärte ein Insider. Diese Gemengelage verunsicherte die Anleger. Commerzbank-Titel sanken um 6,7 Prozent.

Im M-Dax hatten Aktien von Software AG das Nachsehen. Der Umsatz des Unternehmens fiel 2018 vor allem wegen negativer Währungseffekte auf 865,7 Millionen Euro von 879 Millionen Euro. Software-Titel sanken um knapp sechs Prozent. In Amsterdam zogen die Anteile von Royal Dutch Shell um vier Prozent an. Der Öl- und Gaskonzern verdiente im vierten Quartal dank gestiegener Preise kräftig.

An der Wall Street notierte der Dow Jones zum Handelsende nahezu unverändert bei 25 009 Punkten. Herausragend war hier die Aktie von General Electric. Die Rückkehr in die Gewinnzone und ein überraschend hoher Umsatz im Schlussquartal 2018 bescherte den Titeln des Siemens-Konkurrenten ein Kursplus von 11,7 Prozent. Facebook-Anteile kletterten um 10,8 Prozent nach oben. Der Gewinn des weltgrößten Internetnetzwerks sprang im vierten Quartal dank sprudelnder Anzeigeneinnahmen um 61 Prozent die Höhe.

Dagegen rutschten die Titel von Dow Du Pont um neun Prozent ab. Der Umsatz des Chemieriesen stagnierte im vergangenen Quartal bei 20,1 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit etwas höheren Erlösen gerechnet.

© SZ vom 01.02.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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