Aktienmärkte:Getrübte Börsenlaune

Ein schwacher Jahresstart des Autobauers VW trübt die Laune der Anleger. Sonst herrscht vor allem Zurückhaltung.

Nach fünf Tagen mit Kursgewinnen in Folge haben die Anleger an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag eine Verschnaufpause eingelegt. Der Dax lag zum Handelsschluss mit 10 263 Zählern um 0,7 Prozent niedriger. Vor allem die Unsicherheit vor der nächsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed und dem Brexit-Referendum dämpfe die Kauflaune, sagte ein Händler. "Da ist Kasse machen durchaus mal angesagt, vor allem da die Kursgewinne der letzten Tage bei sehr geringen Umsätzen zustande kamen." Allerdings könnten auch einige Anleger zum Einstieg gezwungen sein. Derzeit hielten sich Käufer und Verkäufer noch die Waage.

Unter den Einzelwerten zogen vor allem die Aktien von Volkswagen nach vorgelegten Quartalszahlen die Aufmerksamkeit auf sich. Der Autohersteller meldete für das erste Quartal einen Gewinneinbruch sowie rückläufige Umsätze, woraufhin die VW-Papiere an das Dax-Ende fielen und zeitweise mehr als vier Prozent verloren. Am Nachmittag erholten sie sich nach positiven Aussagen von Finanzchef Frank Witter wieder und notierten zuletzt 2,6 Prozent im Minus. Witter sprach von guten Fortschritten bei den Produktkosten und einem trotz aller Herausforderungen robusten Kerngeschäft.

Zu den größten Dax-Gewinnern zählten die Aktien des Stahlkonzerns Thyssen-Krupp mit einem Plus von 1,1 Prozent. Die Anteilsscheine profitierten von Analystenempfehlungen für den Konkurrenten Salzgitter, dessen Aktien im MDax mit einem Plus von 7,1 Prozent ganz oben standen. Die Analysten der Credit Suisse hatten die Aktien zum Kauf empfohlen.

Im MDax büßten Zalando 2,4 Prozent ein. Europas größter Online-Modehändler will vorerst weiter auf eine Dividende verzichten. Zalando sind seit Herbst 2014 an der Börse und im vergangenen Jahr in den MDax aufgestiegen.

Die New Yorker Börsen verzeichneten leichte Kursverluste. Der Leitindex Dow Jones lag zum Handelsschluss 0,5 Prozent tiefer bei 17 787 Punkten. Anleger interessierten sich vor allem für Papiere des Pharma-Konzerns Celator. Die Aktien schlossen 71,6 Prozent im Plus. Zuvor hatte der Rivale Jazz Pharma angekündigt, Celator für rund 1,5 Milliarden Dollar zu kaufen. Im Fokus stand mit Allergan ein weiterer Pharma-Konzern. Großinvestor Carl Icahn kündigte an, dass er an Allergan beteiligt sei. Die Allergan-Papiere gingen unverändert aus dem Handel.

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