Aktienmärkte:Finanzwerte gefragt

Der Deutsche Aktienindex erholt sich am Freitag wieder von den Verlusten des Vortages. Beflügelt von den guten Quartalszahlen der US-Banken legen die Deutsche Bank und Co. nun deutlich zu. Auch der Euro verteidigt seine Gewinne.

Zum Wochenschluss haben Anleger die jüngsten Kursverluste zum Wiedereinstieg in den Aktienmarkt genutzt. Der Dax legte am Freitag knapp ein Prozent auf 11 629 Punkte zu. Allerdings wog die Enttäuschung über die Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump Börsianern zufolge noch schwer. "Trump versprach wie immer viel", urteilte Commerzbank-Analyst Lutz Karpowitz. Die Anleger vermissten aber nach wie vor Details zu seinen Wirtschaftsplänen. Gefragt waren vor allem Finanzwerte. An der Dax-Spitze legten die Papiere der Deutschen Bank um vier Prozent zu. Die Titel der Commerzbank verteuerten sich um 2,8 Prozent. Unterstützung lieferten vor allem die Zahlen der US-Institute. Bank of America gelang eine überraschend hohe Gewinnsteigerung im vierten Quartal. Auch JP Morgan verdiente im vierten Quartal mehr als von Analysten erwartet. Die Titel beider Finanzinstitute zogen im US-Handel zunächst deutlich an, gaben ihre Gewinne im Handelsverlauf aber weitgehend wieder ab. Zu den weiteren Dax-Gewinnern zählten mit plus 1,2 Prozent die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC). Der Dialysekonzern erzielte im Streit über Zuschüsse für bedürftige Dialysepatienten in den USA einen Teilerfolg. Das Papier des M-Dax-Unternehmens Fuchs Petrolub stand mit einem Aufschlag von 3,8 Prozent an der Index-Spitze. Der Schmierstoff-Produzent hat nach einem unerwartet starken Zuwachs im vierten Quartal die Prognose für das Geschäftsjahr 2016 angehoben.

An der Londoner Börse hielt die Rekord-Serie des FTSE 100 an: Der britische Leitindex stieg den 14. Tag in Folge. Dabei markierte er mit 7329 Punkten zum sechsten Mal innerhalb von neun Handelstagen ein Rekordhoch. Der britische Aktienmarkt profitiere weiterhin von der Schwäche des Pfund, sagte Michael Hewson, Chef-Anlagestratege für Großbritannien beim Brokerhaus CMC Markets.

In Mailand legten Fiat-Chrysler um bis zu 7,6 Prozent zu. Am Donnerstag waren die Papiere des Autoherstellers noch um gut 16 Prozent eingebrochen. Auslöser war die Anschuldigung der US-Umweltbehörde EPA, Fiat habe eine illegale Software zur Manipulation der Abgaswerte eingesetzt. Der Konzern wies den Vorwurf zurück. Außerdem bekräftigte Firmenchef Sergio Marchionne die Geschäftsziele.

An der Wall Street fand der Dow Jones keine klare Richtung und ging fast unverändert bei 19 886 Punkten aus dem Handel.

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