Aktienmärkte:Dax stoppt Erholungkurs

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Die Erleichterung über das gescheiterte Misstrauensvotum gegen die britische Premierministerin Theresa May ist unter Dax-Anlegern schnell verflogen.

Nach nur zwei Tagen mit Kursgewinnen ist die Erholung am deutschen Aktienmarkt zum Erliegen gekommen. Der Dax pendelte am Donnerstag überwiegend um seinen Vortagesschluss und beendete die Börsensitzung fast unverändert bei 10 925 Punkten. Trotz des in Großbritannien gescheiterten Misstrauensvotums gegen Premierministerin Theresa May sehen Analysten die Gefahr eines ungeordneten Brexit noch nicht gebannt. Entspannungssignale im italienischen Haushaltsstreit und im amerikanisch-chinesischen Handelskonflikt hätten die Stimmung zuletzt zwar aufgehellt, sagten Händler. Doch die Konflikte schwelten weiter. Die Entscheidung der EZB, den Leitzins noch bis über den Sommer 2019 hinaus auf null Prozent zu belassen, war von Börsianern erwartet worden. In der Aussicht auf eine Umwandlung der RWE-Vorzugsaktien in Stammaktien deckten sich Anleger mit Titeln des Energiekonzerns ein. Die im Dax notierten Stammaktien gewannen 1,9 Prozent, die Vorzugsaktien legten um mehr als 18 Prozent zu. Ein Händler sagte, Anleger spekulierten auch darauf, dass durch die Umwandlung die Bedeutung von RWE im Dax steige. BMW hat auch im November mehr Autos verkauft als vor einem Jahr. Vor allem das Geschäft mit SUVs und Hybridfahrzeugen lief gut. BMW-Aktien zählten mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent zu den Top-Favoriten im Dax. Übernahmespekulationen verhalfen den Titeln von Leoni zu einem Kurssprung von zeitweise 28 Prozent. Der indische Autozulieferer Motherson Sumi hat Insidern zufolge ein Auge auf den Nürnberger Kabel- und Bordnetz-Hersteller geworfen.

Sinkende Gewinnaussichten enttäuschten dagegen viele Metro-Anleger. Die Aktien des Handelskonzerns fielen um gut elf Prozent und waren mit Abstand der schwächste Wert im M-Dax. Das kriselnde Russland-Geschäft ist weiter ein Bremsklotz für die Metro. Der Konzern erwartet im Geschäft rund um seine Großmärkte 2018/19 einen Rückgang des operativen Gewinns um zwei bis sechs Prozent. Die Anteilseigner sollen jedoch eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro pro Aktie erhalten.

Die US-Börsen fanden keine einheitliche Richtung. Während der Dow Jones leicht zulegte, schlossen der breiter aufgestellte S&P 500 und der technologielastige Nasdaq-Composite-Index jeweils etwas tiefer.

© SZ vom 14.12.2018 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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