Aktienmärkte:Dax steigt

Die Anleger reagieren gelassen auf die weitere Entwicklung im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit. Zalando erwischt einen schwarzen Tag.

Die Zuspitzung im Handelsstreit zwischen USA und China hat die europäischen Börsen am Dienstag nur wenig beeindruckt. Der Dax lag zum Handelsschluss um 0,5 Prozent höher bei 12 158 Punkten. Analyst Thomas Costerg vom Vermögensverwalter Pictet sagte, dass die Investoren seit Wochen auf die neuen Zölle vorbereitet gewesen seien. Einige Anleger seien erleichtert, dass die Zölle nicht höher ausgefallen seien. Auch an den Börsen in Asien reagierten Anleger gelassen, der Leitindex der Börse in Shanghai gewann 1,8 Prozent, nachdem er am Montag noch auf ein Vier-Jahrestief gefallen war.

Hierzulande rauschten die Anteilsscheine von Zalando im M-Dax zeitweise um mehr als 20 Prozent nach unten. Der Modekonzern kappte zum zweiten Mal in sechs Wochen seine Umsatz- und Gewinn-Erwartungen. Als Grund nannte der Vorstand das heiße Wetter und damit verbundene umfangreiche Rabattaktionen. Das belastete auch die Branchenkollegen: Papiere von Hugo Boss fielen um 1,8 Prozent, die des Herrenausstatters Ahlers um acht Prozent. In Stockholm verloren die Aktien des Zalando-Großaktionärs Kinnevik fast acht Prozent.

Im Dax litten die SAP-Aktien unter den schwachen Umsätzen des Wettbewerbers Oracle. Die Titel des Software-Konzerns präsentierten sich etwas schwächer als der Gesamtmarkt. In New York schlossen Oracle-Titel um 0,3 Prozent tiefer. Dagegen erholten sich die Aktien von Volkswagen deutlich. Mit 2,6 Prozent Kursplus waren die Papiere der Spitzenreiter bei den Standardwerten. Rückenwind verlieh eine Branchenstudie des Investmenthauses Redburn.

Die zuletzt arg gebeutelten Aktien von Osram erlebten ein kleines Comeback. Sie stiegen im M-Dax um 5,9 Prozent. Die Investoren zeigten sich erleichtert über die Aussicht auf anziehendes Wachstum und eine operative Gewinnmarge von 22 bis 26 Prozent im kommenden Jahr.

In Amsterdam trennten sich die Anleger von Tom-Tom-Anteilen. Der Aktienkurs des Navi-Herstellers stürzte um 30 Prozent ab. Auslöser war die Ankündigung der Allianz der Autobauer Renault-Nissan-Mitsubishi, ab 2021 die Infotainment-Dienste von Google einschließlich Google Maps zu verwenden.

An der Wall Street stand der Dow Jones zum Handelsschluss um 0,7 Prozent höher. Ein Quartalsergebnis unter Markterwartungen machte Fedex zu schaffen. Die Aktie des Deutsche-Post-Rivalen fiel um 5,5 Prozent.

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