Aktienmärkte:Dax so hoch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt reagieren positiv auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank und den Wahl-ausgang in den Niederlanden. Hoch im Kurs sind die A ktien der Lufthansa.

Die Erleichterung über den Ausgang der Wahl in den Niederlanden und der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed hat am Donnerstag den Anlegern Mut gemacht. Der Dax stieg in der Spitze um 1,2 Prozent auf 12 156 Punkten und damit auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Zum Handelsschluss lag der deutsche Leitindex noch 0,6 Prozent höher bei 12 083 Punkten.

Bei den Parlamentswahlen in den Niederlanden hatte sich Ministerpräsident Mark Rutte überraschend klar gegen seinen islamfeindlichen und EU-kritischen Herausforderer Geert Wilders durchgesetzt. Bereits am Vorabend hatte die US-Notenbank ihren Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben. Dieser Schritt war erwartet worden. An der Börse kamen insbesondere die Signale, das Zinserhöhungstempo nicht zu verschärfen, gut an.

Bei den Einzelwerten war die Aktie der Lufthansa mit einem Plus von 5,2 Prozent der klare Favorit im Dax. Händler zeigten sich überrascht, da die Jahreszahlen nur im Rahmen der Erwartungen gelegen hätten. Offenbar werden die Entlastungen durch die Tarifeinigung vom Mittwoch positiv gewertet. Die Airline hat nach fünf Jahren und vierzehn Streiks den erbitterten Tarif-Clinch mit den Piloten beigelegt.

Heidelberg-Cement konnte indes die Anleger mit der Ankündigung einer höheren Dividende nicht überzeugen. Die Übernahme des italienischen Konkurrenten Italcementi hat den Jahresüberschuss des Baustoffkonzerns im vergangenen Jahr geschmälert. Die Papiere standen mit einem Abschlag von knapp zwei Prozent am Dax-Ende.

In London rissen sich die Anleger um die Aktien von Anglo American, die um knapp neun Prozent zulegten. Der indische Milliardär Anil Agarwal will bei dem Minenbetreiber einsteigen. In Paris rutschten die Titel von Renault um 3,8 Prozent ab. Justizkreisen zufolge hat die Antibetrugsbehörde Renault-Chef Carlos Ghosn die Verantwortung für mutmaßliche Schummeleien bei Dieselemissionen zugewiesen.

Die Wall Street fand bis zum Handelsschluss keine klare Richtung. Der Dow Jones ging kaum verändert aus dem Handel. Tesla-Aktien verteuerten sich um 2,5 Prozent. Der Elektroautobauer will sich 1,2 Milliarden Dollar am Finanzmarkt besorgen, um seinen Einstieg in die Massenfertigung zu finanzieren. Oracle-Papiere schossen 6,2 Prozent in die Höhe. Der Software-Riese übertraf dank eines starken Cloud-Geschäfts mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen.

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