Nach den kräftigen Verlusten in der Vorwoche haben die europäischen Aktienbörsen am Dienstag an den freundlichen Wochenstart angeknüpft. Zum Handelsschluss lag der Dax um 1,4 Prozent im Plus bei 11 777 Punkten. Der M-Dax legte um 2,9 Prozent zu. Belastungsfaktoren, wie die laufenden Brexit-Verhandlungen, die Schuldenkrise in Italien sowie der Streit zwischen den USA und Saudi Arabien hinsichtlich des Journalisten Jamal Khashoggi könnten aber für weitere Unsicherheit sorgen, sagte Analyst Christian Henke vom Broker IG Markets.
Unter den Einzelwerten gehörten im Dax die Volkswagen-Papiere mit einem Kursanstieg um 2,1 Prozent zu den größten Gewinnern. Obwohl die Audi-Tochter wegen Verletzung der Aufsichtspflicht rund um die Dieselaffäre eine Geldbuße von 800 Millionen Euro zu zahlen hat. Doch waren die Anleger erleichtert, dass VW dies nicht weiter kommentierte. "Offenbar hat es keinen Einfluss auf das Ergebnis", sagte ein Händler. Die Aktien von Merck kamen mit einem Plus von 1,4 Prozent voran. Der Pharma- und Spezialchemiekonzern will im kommenden Jahr die Ergebnistrendwende schaffen und sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis wieder nachhaltig zulegen.
Viele Anleger griffen nach einer positiven Analystenbewertung bei den Aktien von Kion zu. Mit einem Plus von gut neun Prozent setzten sich die Papiere des Gabelstaplerherstellers an die M-Dax-Spitze.
Der Versicherer Talanx sorgte mit einer Gewinnwarnung für Unruhe. Die Aktien fielen im S-Dax um 5,1 Prozent an das Index-Ende. Hohe Schäden in der Industrieversicherung durchkreuzten die Gewinnpläne des Konzerns.
An der Börse in Amsterdam sackten die Aktien von TomTom um knapp 15 Prozent ab. Der Navigationsgeräte-Hersteller kündigte das Ende seiner Kooperation mit dem Autobauer Volvo an.
Die US-Börsen verzeichneten deutliche Kursgewinne. Der Dow Jones stieg um 2,2 Prozent auf 25 798 Zähler. Unterstützung kam von Konjunkturdaten. So stieg die Industrieproduktion in den USA im September um 0,3 Prozent und damit stärker als von Analysten erwartet. Die Aktien der Investmentbanken von Goldman Sachs und Morgan Stanley standen mit Kursgewinnen von drei und 5,7 Prozent im Fokus. Beide Banken warteten mit hohen Gewinnzuwächsen auf.