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Aktienmärkte:Dax mit guter Monatsbilanz

In dem statistisch betrachtet schlechten Börsenmonat September legt der Dax um knapp sechs Prozent zu.

Der Dax hat am Freitag seine Jagd nach neuen Höchstständen fortgesetzt. Dem deutschen Leitindex fehlten am Ende der Börsensitzung nach einem Plus von einem Prozent auf 12 829 Punkte nur noch 60 Zähler bis zum Rekordschlussstand vom Juni bei 12 889 Punkten. Der M-Dax erreichte dagegen bereits den zweiten Tag in Folge ein Rekordhoch bei 25 994 Punkten. Der Dax Die Monats- und Quartalsbilanz des Dax lässt sich somit durchaus sehen. Der Monatsgewinn liegt bei 6,4 Prozent. Das ist beachtlich, gilt doch der September historisch betrachtet als schlechter Börsenmonat. Mit Blick auf das dritte Quartal legte der Dax um vier Prozent zu. Volkswagen schreckte seine Anleger mit einer Gewinnwarnung. Die Aktien rutschten zeitweise um vier Prozent ab. Im Handelsverlauf erholten sie sich und notierten zuletzt mit 0,3 Prozent im Minus. Der Autokonzern stockte seine Vorsorge für den Vergleich mit geschädigten Autobesitzern in den USA auf und rechnet im dritten Quartal deshalb mit einer Belastung von etwa 2,5 Milliarden Euro. Ein Börsianer betonte, mit der Gewinnwarnung habe niemand gerechnet. Insgesamt kostet der Skandal um die Manipulation von Dieselabgaswerten in den USA VW bereits mehr als 20 Milliarden Euro.

Die Papiere von Bayer zählten mit einem Plus von 2,1 Prozent zu den besten Dax-Werten. Der Chemie- und Pharmakonzern hat für eine Milliarde Euro weitere Aktien seiner Kunststofftochter Covestro verkauft und damit die Kontrolle über das Unternehmen abgegeben. Mit dem Verkauf reduzierte sich der direkt gehaltene Anteil um sieben auf 24,6 Prozent. Für Covestro verbessern sich damit die Perspektiven auf einen Aufstieg in den Dax. Milliardenschwere Steuerrückzahlungen und die geplante Übernahme der ehemaligen Tochter Uniper durch Fortum gaben den Eon-Aktien etwas Auftrieb.

Sie waren mit plus 2,3 Prozent der Top-Favorit im Dax. An der Wall Street kam der Dow Jones kaum vom Fleck. Neue Konjunkturdaten schürten die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Abschwächung, sagten Händler. Der private Konsum, der für gut zwei Drittel der Wirtschaftskraft in den USA steht, legte nur noch um 0,1 Prozent zum Vormonat zu nach einem Plus von 0,3 Prozent im Juli. Zudem nahm die Inflation - anders als von der US-Notenbank gewünscht - ab. Am Markt hielten sich Zweifel, ob US-Präsident Trump seine kürzlich präsentierten Pläne für eine große Steuerreform durch den Kongress bekommen kann.

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SZ vom 30.09.2017 / rih, Reuters, dpa
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