Aktienmärkte:Dax im Stand-By-Modus

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Europas Aktienanleger halten zum Wochenschluss meist die Füße still. Große Kursverluste verzeichnet die Fresenius- Aktie.

Europas Aktienanleger haben sich zum Wochenschluss mit ihren Engagements zurückgehalten. Der Dax kam am Freitag nur sehr langsam und mit wenig Umsatz voran. Zum Handelsschluss notierte der deutsche Leitindex 0,4 Prozent höher bei 12 541 Punkten. Händler sprachen allerdings von einer rein technischen Aufwärtsbewegung. "Unsicherheit geht weiter von Donald Trump aus", sagte ein Händler.

Im Fokus standen die US-Großbanken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo, die sich als erste der Großinstitute in die Bücher schauen lassen. Die gute Konjunktur und gesunkene Steuern schoben beim Branchenführer JP Morgan den Gewinn im zweiten Quartal um 18 Prozent nach oben, bei der Citigroup gab es ein Plus von 16 Prozent. Wells Fargo enttäuschte dagegen. Belastet unter anderem von einem Urteil des Obersten US-Gerichtshofs in einem Steuerstreit, fiel der Gewinn um zwölf Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Alle Finanztitel lagen zum US-Handelsanfang im Minus. Die größten Kursverluste verzeichnete die Aktie der Citigroup mit einem Abschlag von 2,7 Prozent. In Frankfurt griffen die Anleger dennoch bei Finanztiteln zu: Die Aktien der Deutschen Bank notierten ein halbes Prozent im Plus, die Commerzbank-Papiere gewannen ein Prozent.

Spekulationen zu Problemen im Rechtsstreit über die abgesagte Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn trieben die Anleger von Fresenius um. Die Aktien des Gesundheitskonzerns fielen nach einem Agenturbericht über Aussagen eines Fresenius-Managers zu früheren Mängeln bei eigenen Testverfahren zeitweise um knapp fünf Prozent. "Die Sache könnte einem Urteil zugunsten von Fresenius im Wege stehen", sagte ein Händler. Fresenius lehnte eine Stellungnahme ab. Akorn will die 4,4 Milliarden Euro schwere Übernahme juristisch durchsetzen. Fresenius wirft dem US-Unternehmen Betrug im Zusammenhang mit gefälschten Daten vor, was Akorn zurückweist.

An der irischen Börse gaben die Aktien von Ryanair um 0,4 Prozent nach. Die EU-Wettbewerbsbehörden haben die Übernahme von Laudamotion ohne Auflagen genehmigt. Europas größter Billigflieger will seine Anteile an der einst als Niki bekannten österreichischen Fluggesellschaft auf 75 Prozent aufstocken. Derzeit hält er knapp ein Viertel.

An der Wall Street überwogen die Kursgewinne. Der Dow Jones beendete die Börsensitzung 0,4 Prozent höher.

© SZ vom 14.07.2018 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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