Aktienmärkte:Dax fällt auf Jahrestief - Dow Jones sackt ab

Die Anleger ziehen sich zurück, der Internationale Währungsfonds warnt vor Turbulenzen. Insbesondere Tech-Werte werden verkauft. In New York verliert der Dow Jones mehr als drei Prozent.

Europas Anleger haben sich am Mittwoch von Aktien getrennt. Zu groß ist Börsianern zufolge die Unsicherheit über die Brexit-Verhandlungen, die italienischen Haushaltspläne und den schwelenden Handelskonflikten. Der Dax schloss gut zwei Prozent tiefer bei 11 713 Punkten. Das ist der tiefste Stand seit Februar 2017.

Börsianer verwiesen insbesondere auf die Warnung des Internationalen Währungsfonds vor möglichen Finanzmarkt-Turbulenzen. Eine weitere Eskalation im Handelskonflikt könne das Vertrauen der Anleger untergraben und auch das Wirtschaftswachstum schädigen, hieß es im IWF-Finanzstabilitätsbericht.

Eine neue Verkaufswelle machte den Technologie-Aktien zu schaffen. Im Dax sackten Infineon um sechs Prozent uab. Der Konzern erklärte, an seinen Ergebnisprognosen festzuhalten und reagierte damit auf den allgemeinen Ausverkauf bei Chipwerten. Zuvor hatte die Schweizer Technologiefirma VAT von einer gedämpften Nachfrage von Chipausrüstern gesprochen. Allerdings gerieten zuletzt bei jedem generellen Rückschlag an den Börsen vor allem die Techwerte unter Druck. Die meisten dieser Aktien zählten jedoch auch zu den größten Gewinnern der vergangenen Monate. Die Anteile von Wirecard setzten nach kurzer Unterbrechung ihre Talfahrt fort und sackten um 14,2 Prozent ab. Gefragt waren die Papiere der Deutschen Telekom, die mit einem Plus von 2,7 Prozent die kurze Dax-Gewinnerliste anführten. Angesichts der zahlreichen Unsicherheitsfaktoren steckten die Anleger offenbar verstärkt Geld in eher konjunkturunabhängige Unternehmen. Die Einigung über strengere Abgasvorschriften der EU geeinigt haben. Die Aktien von BMW, Daimler und Volkswagen fielen zwischen 1,4 und zwei Prozent. Beim Zulieferer Hella drückte zudem ein negativer Analystenkommentar den Kurs um acht Prozent ins Minus. Für die Aktien des Bremsenkonzerns Knorr-Bremse wurde am Abend ein Ausgabepreis von 80 Euro festgelegt. Der Börsengang des Münchner Traditionsunternehmens ist für Freitag geplant. An der Wall Street sackte der Dow Jones um 3,2 Prozent ab. Auch hier zählten die Aktien der Techwerte zu den größten Verlierern. Micorsoft-Aktien rutschten um 5,4 Prozent ab, Anteile von Apple um 4,6 Prozent.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: