Aktienmärkte:Dax dreht ins Plus

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Die Unsicherheit der Anleger wegen des Scheiterns der Gespäche der großen Ölförderländer ist nicht von Dauer. Der Dax macht seine Verluste wett und dreht in die Gewinnzone. Verkauft werden die Titel der Energieversorger.

Die Aussicht auf ein anhaltendes Überangebot an Rohöl hat die internationalen Börsen am Montag verunsichert. Am Wochenende waren die Gespräche der großen Ölförderländer über eine Begrenzung der Produktion vor allem an der Rivalität zwischen den Opec-Staaten Saudi-Arabien und Iran gescheitert. Das ließ die zwischenzeitlich erholten Preise für das "schwarze Gold" zu Wochenbeginn wieder deutlich fallen.

An den Aktienmärkten trennten sich die Anleger vor allem von Werten aus den großen Förderländern. Der russische Leitindex rutschte zeitweise sogar um 4,5 Prozent ab. "Offen ist jetzt die Frage, wie die Erdöl exportierenden Länder ihre Haushaltsdefizite in den Griff bekommen wollen", schrieben die Analysten der Essener National-Bank in einem Kommentar. Die Förderländer sind zudem wichtige Handelspartner Deutschlands. Hierzulande erholte sich der Dax von seinen Verlusten und schloss 0,7 Prozent höher bei 10 120 Punkten. Zeitweise war er unter die Marke von 10 000 Zähler gefallen. "Die jüngste Erholungsrally an den Aktienmärkten basierte zu einem Großteil auf der Erholung der Ölpreise nach der monatelangen Talfahrt", sagte Analyst Andreas Paciorek vom Brokerhaus CMC Markets. "So besteht nun das Risiko eines erneuten Kippens der Stimmung."

Größte Verlierer am europäischen Aktienmarkt waren Ölwerte wie Royal Dutch Shell, Total und Eni. Im Dax gaben vor allem die Titel der Energiekonzerne RWE und Eon nach.

Im TecDax standen die Aktien von Dialog Semiconductor unter Druck. Aus Furcht vor rückläufigen Aufträgen des wichtigen Kunden Apple trennten sich die Anleger von den Anteilen des Chipdesigners, die mit einem Abschlag von 3,3 Prozent der schwächste Wert im Technologie-Index waren. Einem Medienbericht zufolge verkauft sich Apples iPhone nicht so gut wie erhofft. Das seien schlechte Nachrichten für Dialog, sagte ein Händler. Schließlich mache das Unternehmen einen Großteil seines Umsatzes mit Apple.

Die US-Börsen präsentierten sich fester. Der Dow Jones schloss 0,6 Prozent höher bei 18 004 Punkten. Bei den Unternehmen stieß Morgan Stanley auf das Interesse der Anleger. Die Titel der Investmentbank gaben nach Quartalszahlen leicht nach. Die Marktturbulenzen zu Jahresbeginn hatten zu einem Gewinneinbruch der Bank im ersten Quartal geführt, doch fiel das Ergebnis besser aus als erwartet.

© SZ vom 19.04.2016 / cikr,Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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