Aktienmärkte:Dax auf Zwei-Jahres-Tief

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Der Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt geht am Dienstag weiter. Der Dax sackt in der Spitze um 2,6 Prozent ab. Ein großer Teil der Kursverluste des Dax geht auf einen Kursrutsch des Index-Schwergewichts Bayer zurück.

Aus Sorge vor einer weltweiten Konjunkturabkühlung und zunehmender politischer Risiken haben Anleger am Dienstag Aktien aus ihren Depots geworfen. "Schwächere Unternehmenszahlen aus den USA sowie die ungelösten Problemfelder Saudi-Arabien, Brexit, Italien und der schwelende Handelskonflikt der USA mit China lasten auf den Märkten", sagte Analyst Rolf Schäffer von der Landesbank LBBW. Der Dax sackte in der Spitze um 2,6 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief bei 11 229 Punkten ab. Am Handelsende lag der Leitindex noch 2,2 Prozent im Minus bei 11 274 Zählern. Die jüngsten Hoffnungen auf eine Stabilisierung haben sich somit als Trugschluss erwiesen, hieß es.

Einen schwarzen Tag erlebten Aktionäre von Bayer. Die Papiere des Pharma- und Agrarchemiekonzerns brachen um 9,5 Prozent ein, nachdem ein Gericht in den USA eine Klage im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat bestätigte. Zwar wurde auch die Strafe verringert, für Bayer sei das Urteil aber dennoch enttäuschend, kommentierten die Analysten vom Bankhaus Lampe. Unter Druck standen auch Technologiewerte nach einem verhaltenden Geschäftsausblick des österreichischen Apple-Zulieferers AMS. Dieser senkte seine Umsatz- und Ergebnisprognosen, worauf die Aktien 26 Prozent an Wert verloren. Dialog Semiconductor fielen um 2,8 Prozent, die im Dax notierten Titel von Infineon sackten um mehr als drei Prozent ab. Kräftige Verluste verzeichneten auch die Aktien von Wirecard. Sie litten nach einer Phase der Erholung schon wieder unter Gewinnmitnahmen und gaben im Nachmittagshandel 8,1 Prozent nach. Der Branchenindex rutschte um rund vier Prozent ab.

Enttäuschende Bilanzen belasteten die New Yorker Börsen. Der Dow Jones verlor um 0,5 Prozent auf 25 191 Zähler. Die Aktien von Caterpillar stürzten um 7,6 Prozent ab. Der Baumaschinen-Hersteller hatte zwar das beste dritte Quartal in der Geschichte. Doch hatten die Anleger mit einer Prognoseanhebung gerechnet. Ebenfalls unter Druck waren nach der Vorlage von Quartalszahlen 3M. Die Aktien fielen um 4,4 Prozent ab.

Tesla-Aktien stemmten sich mit einem Plus von mehr als zwölf Prozent gegen den Abwärtstrend. Der E-Autobauer kündigte überraschend an, seinen Quartalsbericht schon am Dienstag anstatt in der kommenden Woche zu veröffentlichen.

© SZ vom 24.10.2018 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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