Aktienmärkte:BASF schockiert die Anleger

Mehrere Risiken belasten derzeit die Börsen. Der Dax gibt weiter nach. Besonders hart trifft es am Montag die Aktionäre von BASF.

Sorgen um die Weltwirtschaft haben den deutschen Aktienmarkt am Montag erneut belastet. Der Dax fiel auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren und schloss eineinhalb Prozent tiefer bei 10 622 Punkten. Ein langsameres Wachstum des chinesischen Außenhandels im November bestätigten Anleger in ihrer Skepsis wegen negativer Folgen des Handelsstreits mit den USA. Chinas Außenhandel hatte im November deutlich nachgelassen, wie von der Regierung in Peking veröffentliche Zahlen zeigten. Zudem halten Befürchtungen zu einer möglichen Eskalation des Konflikts rund um die Verhaftung der Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou an. Händler verwiesen auch auf Risiken für die Finanzmärkte wegen des Hin und Her ob der anstehenden Brexit-Abstimmung sowie wegen der Gelb-Westen-Proteste in Frankreich und der zerbrochene Regierungskoalition in Belgien.

Bei den Einzelwerten standen die Titel von BASF nach einer Gewinnwarnung im Rampenlicht. Die Aktien des Chemiekonzerns sackten zeitweise um sechs Prozent ab und waren damit größter Verlierer im Dax. Der Schock bei Anlegern sitze tief, jedoch habe sich die Misere auch schon abgezeichnet, sagte ein Händler. Schon im dritten Quartal musste BASF wegen des niedrigen Wasserstandes im Rhein, der für das Unternehmen ein wichtiger Transportweg ist, eine Ergebnisbelastung verdauen. Für 2018 rechnet BASF nun mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebit) um 15 bis 20 Prozent. In den Abwärtsstrudel gerieten auch die Aktien des Kunststoffherstellers Covestro, der kürzlich ebenfalls seine Gewinnziele gesenkt hatte. Die Papiere fielen um mehr als vier Prozent. Die beiden Chemiekonzerne Lanxess und Evonik büßten im M-Dax 3,8 und zwei Prozent ein.

Top-Favorit im Dax war die Aktie von Fresenius. Nach dem jüngsten Kursdebakel infolge einer Gewinnwarnung erholten sich die Papiere um 2,3 Prozent. Einen katastrophalen Börsentag erwischten hingegen die Aktionäre von RIB Software. Die Titel brachen im S-Dax um 27 Prozent ein. RIB verliert bei dem wichtigen Joint Venture YTWO Formative den Partner Flex und muss nun die Kosten alleine stemmen.

Die Wall Street präsentierte sich ohne klar erkennbare Tendenz. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss 0,1 Prozent im Plus bei 24 423 Punkten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: