Aktienmärkte:Anleger sind verunsichert

Lesezeit: 1 min

Der Internationale Währungsfonds kappt seine Prognosen für die Weltwirtschaft. Das verunsichert die Anleger an den Börsen. Nach einem schwachen Handelsverlauf dreht der Dax zuletzt doch noch ins Plus.

Die Aussicht auf eine schwächelnde Konjunktur hat am Dienstag viele Anleger verunsichert. Der Dax fiel zeitweise um ein Prozent, machte bis zum Handelsende die Verluste jedoch wieder wett und schloss mit 0,3 Prozent im Plus bei 11 977 Punkten. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Aussichten für die Weltwirtschaft gekürzt und dies auch mit den von US-Präsident Donald Trump ausgelösten weltweiten Handelsstreitigkeiten begründet. Dazu kämen in Europa der Brexit und die Gefahr einer Eurokrise 2.0.

Unter den Dax-Werten war die Aktie von Wirecard nach ihren jüngsten Verlusten der Top-Favorit. Der Online-Zahlungsabwickler will Umsatz und Gewinn bis zum Jahr 2025 kräftig steigern. Der Aktienkurs war am Vortag um zwölf Prozent eingebrochen, was Händler mit Gewinnmitnahmen begründet hatten. Die Anteilsscheine von Wirecard verteuerten sich am Dienstag um knapp zehn Prozent.

Obwohl RWE seine Ergebnisprognose für 2018 bestätigte, ging es für die Aktien um 2,5 Prozent nach unten. Der Energiekonzern erwartet durch den Förderrückgang im Tagebau Hambach keine zusätzlichen Belastungen über den bereits genannten wirtschaftlichen Schaden hinaus. Ebenfalls abwärts ging es für die Titel von Adidas, die 0,9 Prozent nachgaben. Anleger nähmen Gewinne mit, sagten Händler.

Im S-Dax stürzten die Titel von Ceconomy um mehr als 18 Prozent ab. Der Vorsteuergewinn der Saturn- und Mediamarkt-Mutter ging im letzten Geschäftsjahr um etwa 100 auf 400 Millionen Euro zurück. Dieses Ergebnis liege deutlich unter den bereits gesenkten Erwartungen, sagte ein Börsianer. Die Papiere des Ceconomy-Großaktionärs Freenet fielen im M-Dax um 3,5 Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief.

An der Wall Street ging der Dow Jones mit leichten Verlusten aus dem Handel. Unter anderem bremste der Handelsstreit zwischen USA und China die Börsen. Die chinesische Regierung ist Trump zufolge noch nicht bereit für eine Einigung. Einige Treffen mit chinesischen Vertretern seien deswegen abgesagt worden. Im Fokus standen die Titel von American Airlines, die gut sechs Prozent an Wert verloren. Die Fluggesellschaft hat mitgeteilt, dass die Kosten für Kerosin im dritten Quartal unerwartet hoch ausgefallen seien. Händler befürchten, dass die Anhebung der Ticketpreise nun nicht ausreicht, um steigende Energiekosten wettzumachen.

© SZ vom 10.10.2018 / rih, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: