Aktienmärkte:Anleger machen Kasse

Nach der Gewinnjagd zum Ende der vergangenen Woche gönnen sich die Anleger am Montag eine Verschnaufpause. Im Fokus steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed), sowie die laufende Berichtsaison.

Zum Auftakt einer ereignisreichen Woche sind einige Aktienanleger auf Nummer sicher gegangen und haben Kasse gemacht. Der Leitindex Dax verlor am Montag 0,6 Prozent auf 11 210 Punkte. Mit Spannung warteten Börsianer unter anderem auf die Unterhausabstimmung über den Brexit-Plan von Premierministerin Theresa May an diesem Dienstag. Auch die anstehenden Verhandlungen zur Beilegung des Zollstreits zwischen den USA und China werfen ihre Schatten voraus. "Der Graben zwischen den Parteien erscheint noch sehr breit, daher agieren Investoren nach dem Motto: ,Abwarten und Tee trinken' ", sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. Parallel dazu berät die US-Notenbank über ihre Geldpolitik.

Bei den europäischen Aktienwerten standen Alstom und Siemens im Rampenlicht. Die beiden Konzerne machen den EU-Wettbewerbshütern weitere Zugeständnisse, um ihre geplante Zug-Fusion zu retten. Einige Investoren befürchteten aber, dass dieser Schritt zu spät komme, sagte ein Börsianer. Die Titel von Alstom verloren drei die von Siemens 0,3 Prozent an Wert.

Aktien von RWE sanken nach dem angekündigten Ausstieg Deutschlands aus der Kohleverstromung 0,4 Prozent. Allerdings waren sie in den vorigen drei Handelstagen in der Hoffnung auf eine Einigung und hohe Entschädigungszahlungen an den Konzern um fast neun Prozent gestiegen.

Nach einer negativen Gerichtsentscheidung sackten Morphosys-Titel am M-Dax-Ende um knapp acht Prozent ab. Im Patentstreit mit den Konkurrenten Janssen Biotech und Genmab erklärte ein US-Bezirksgericht drei Patente des deutschen Biotech-Unternehmens für ungültig. An der Börse in Sao Paolo brachen die Titel von Vale um 23 Prozent ein. Das war der größte Kurssturz seit zehn Jahren. Der Konzern ist Betreiber der brasilianischen Eisenerzmine, in der mindestens 58 Menschen bei einem Dammbruch in einer Schlammlawine starben. Die Rating-Agentur S&P kündigte an, wegen möglicher finanzieller Belastungen durch das Unglück eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit von Vale zu prüfen.

Aus Enttäuschung über die Bilanzen von Großkonzernen wie Caterpillar zogen sich die Anleger aus US-Aktien zurück. Der Dow Jones verlor 0,8 Prozent. Ein schwächeres China-Geschäft machte Caterpillar zu schaffen. Die Aktien des Baumaschinenherstellers rutschten um mehr als neun Prozent ab.

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