Aktienmärkte:Anleger in Kauflaune

Trotz starker Kursverluste an der chinesischen Börse geht es wieder aufwärts im Dax. Stark gefragt sind Aktien aus der zweiten Reihe, wie zum Beispiel Hochtief.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach zwei schwachen Tagen am Donnerstag wieder merklich stabilisiert. Gestützt auf ermutigende Geschäftszahlen einiger Großkonzerne stieg der Dax um 1,8 Prozent auf 9331 Punkte. Außerdem hofften die Anleger auf ein Wachstumsprogramm der G20-Staaten. "Es wäre eine große Überraschung, wenn es keine Einigung zur gemeinsamen Ankurbelung der Weltwirtschaft gibt", sagte ein Börsianer. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte die 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) vor ihrem Treffen zu koordinierten Maßnahmen aufgefordert.

Dem Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus City of London zufolge ist die heutige Erholung aber kein Startschuss für eine länger anhaltende Rally. "Der Kursrückgang der chinesischen Märkte ist für viele eine Mahnung, dass die Aussichten für das weltweite Wachstum derzeit nicht allzu rosig sind." Wegen Spekulationen auf eine Abkühlung der Konjunktur brach die Börse Shanghai um 6,4 Prozent ein.

Zu den Favoriten am deutschen Aktienmarkt zählte Hochtief. Die Aktien des Baukonzerns stiegen dank eines überraschend starken Gewinnanstiegs um knapp zwölf Prozent und waren damit Spitzenreiter im MDax. Knapp dahinter mit einem Plus von elf Prozent standen die Titel der Aareal Bank. Der Immobilienfinanzierer hob nach einem erneuten Rekordgewinn die Dividende an. Bayer und Henkel konnten mit ihren Rekordergebnissen und höheren Dividenden nicht punkten. In beiden Fällen enttäuschten zurückhaltende Ausblicke. Der Aspirin-Hersteller Bayer blieb zudem beim operativen Gewinn hinter den Erwartungen zurück. Dessen Aktien liefen dem Markt mit einem Plus von nur 0,6 Prozent hinterher. Die Titel des Persil-Anbieters Henkel gaben 0,1 Prozent nach. Damit war Henkel der einzige Verlierer im Dax. Härter traf es Dürr: Ein schwaches Schlussquartal und ein vorsichtiger Ausblick brockten dem Autozulieferer den größten Kurssturz seit den Turbulenzen nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 ein. Die im MDax notierten Aktien stürzten in der Spitze um 13,8 Prozent ab. Die Kurse an den US-Börsen zogen an. Der Dow Jones beendete den Handel 1,3 Prozent höher bei 16 697 Punkten. Die Anteilsscheine des Drucker- und PC-Herstellers Hewlett Packard (HP) brachen um über vier Prozent ein. Das Unternehmen verfehlte die Ergebnisschätzungen der Analysten.

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