Der nahende Beginn der Corona-Impfungen stützte auch am Freitag die Kurse am deutschen Aktienmarkt. Der Dax arbeitet sich zum Jahresschluss in Trippelschritten Richtung Rekordhoch, gab aber im Handelsverlauf die Gewinne wieder ab und schloss 0,3 Prozent tiefer bei 13 631 Punkten. Konjunktursensible Werte standen auf der Dax-Gewinnerliste weit oben. So gewannen die Aktien von Continental 1,8, die von Siemens ein Prozent an Wert. Im M-Dax gehörten die Papiere der Drillisch-Mutter United Internet mit einem Plus von 4,6 Prozent zu den Top-Favoriten. Die im S-Dax notierten Titel von 1&1 Drillisch stiegen um 3,4 Prozent. Ein unabhängiger Gutachter hat dem Mobilfunker recht gegeben und Preiserhöhungen von Telefonica, dessen Netz Drillisch nutzt, für unberechtigt erklärt. Teamviewer-Papiere kletterten 2,6 Prozent nach oben. Der Spezialist für Software zur Fernwartung und für Videokonferenzen setzt bei der Expansion weiter auf Übernahmen. Die Aktien des Flughafenbetreibers Fraport standen dagegen mit einem Minus von mehr als drei Prozent am M-Dax-Ende. Der Lockdown im November hat das Passagieraufkommen an deutschen Flughäfen weiter gedrückt. Die Zahl lag gut 90 Prozent unter dem Vorjahr, nach einem Minus von rund 83 Prozent im Oktober.
Die Aktien von Gerresheimer waren bei Anlegern gefragt und stiegen um 0,8 Prozent. Der Verpackungshersteller will in den nächsten zwei Jahren weltweit bis zu einer Milliarde Injektionsfläschchen für den Transport von Corona-Impfstoffen liefern. Bestellungen für mehr als 500 Millionen Glasfläschchen lägen vor, zudem gebe es viele Vorbestellungen, sagte ein Unternehmenssprecher.
An der Wall Street legte der Dow Jones nach der jüngste Rekordrally eine Verschnaufpause ein und schloss 0,4 Prozent tiefer. Für Aufsehen sorgte Tesla: Die Aktien stiegen am Tag vor der Aufnahme in den S&P 500 zeitweise um 4,4 Prozent und notierten mit 684,75 Dollar so hoch wie nie. Tesla kommt auf einen Börsenwert von ungefähr 650 Milliarden Dollar und ist damit das wertvollste Unternehmen, das in den Index aufgenommen wurde. Einige Marktteilnehmer äußerten sich dennoch skeptisch, weil sich dadurch Verwerfungen ergeben könnten: "Der Grund, warum sie bislang nicht im S&P waren, ist ihre Volatilität."