Aktien:Zollstreit belastet Dax und Dow

Die neueste Entwicklung im Zollstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China drückt die Aktienkurse tief ins Minus. Die Papiere der Automobilhersteller sind besonders stark betroffen.

Aus Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft wegen der eskalierenden Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China haben sich die Anleger zu Wochenbeginn aus den europäischen Aktienmärkten zurückgezogen. Insbesondere die jüngsten chinesischen Zölle auf US-Einfuhrgüter belasteten die Kurse. Der Dax weitete seine anfänglichen Verluste aus und schloss 1,5 Prozent schwächer bei 11 877 Punkten. Die Volksrepublik kündigte an, vom ersten Juni an Zölle von fünf bis 25 Prozent zu erheben. Die Führung in Peking reagierte damit auf die US-Zollerhöhungen vom Freitag.

Hierzulande waren die Blicke der Investoren unter anderem auf die Berichtszahlen von Eon gerichtet. Bei dem Energiekonzern wirkte sich zum Jahresauftakt das britische Kundengeschäft belastend auf den Gewinn aus, die Jahresprognose aber bekräftigte der Konzern. Eon-Aktien widerstanden dem allgemeinen negativen Trend und notierten leicht im Plus. Merklich schwächer zeigten sich hingegen die Papiere von Thyssenkrupp. Die Anteile des Stahlkonzerns waren nach dem fast 30-prozentigen Kurssprung vom Freitag mit einem Abschlag von 8,7 Prozent der größte Dax-Verlierer. Auch bei den Autowerten mangelte es angesichts der Entwicklung im Zollstreit zwischen den USA und China an Kaufinteressenten. So zählten die Titel von Daimler mit einem Abschlag von 3,3 Prozent zu den größten Verlierern (nebenstehender Bericht).

Die Aktien von Bayer standen mit minus 1,9 Prozent ebenfalls auf der Verliererseite. Dem Agrarchemie-Konzern droht wegen seiner Saatgut-Tochter Monsanto erneut Ärger. Die französische Staatsanwaltschaft hat eine vorläufige Untersuchung gegen Monsanto eröffnet, weil das Unternehmen laut Medienberichten eine Liste mit Kritikern in Frankreich angelegt haben soll, um diese später zu beeinflussen.

Die US-Börsen reagierten mit deutlichen Verlusten auf die neue Entwicklung im Zollstreit. Der Dow Jones schloss 2,4 Prozent tiefer bei 25 325 Punkten. Unter Druck waren Firmen, die besonders viel Geschäft im Ausland machen. So gaben die Papiere des Baumaschinenbauers Caterpillar um 4,6 Prozent nach, Apple-Aktien rutschten um knapp sechs Prozent ab. Börsenneuling Uber fiel in der Gunst der Anleger weiter zurück. Die Aktien des Fahrdienstvermittlers verloren 10,8 Prozent.

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