Nach den jüngsten Kursverlusten haben sich die Anleger am Mittwoch vorsichtig an den deutschen Aktienmarkt zurückgewagt. Die Hoffnung darauf, dass der Handelskrieg zwischen den USA und China vorerst nicht weiter eskaliert, sowie eine deutliche Erholung an der Wall Street am Vorabend, stützen den Dax, der zeitweise um 1,6 Prozent zulegte. Bis zum Handelsschluss gab der Leitindex jedoch einen Teil der Gewinne ab und notierte 0,7 Prozent höher bei 11 650 Punkten.
Bei den Einzelwerten sorgten überwiegend positiv aufgefasste Unternehmensnachrichten für Kursbewegungen. Im Dax stand das Papier von Bayer mit einem Kursplus von sechs Prozent an der Spitze der Gewinnerliste. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern verkauft seine Anteile am Chemiepark-Betreiber Currenta an die australische Bank Macquarie. Die Titel der Chemiefirma Lanxess, die ihre Currenta-Beteiligung ebenfalls abstößt, legten im M-Dax um vier Prozent zu. Hingegen trennten sich die Anleger von Eon-Anteilen. Die Titel gaben am Dax-Ende um drei Prozent nach. Der schwierige Markt in Großbritannien bereitet dem Energieversorger weiter Probleme. Trotz lobender Worte von Analysten für den Quartalsbericht von Wirecard fielen die Aktien des Zahlungsabwicklers um 2,3 Prozent. Allerdings hatten die Titel am Vortag um mehr als fünf Prozent zugelegt.
Spitzenreiter im M-Dax waren Morphosys-Aktien mit plus 4,8 Prozent. Das Biotechnologie-Unternehmen hatte mitgeteilt, einen Zulassungsantrag für ein Blutkrebsmedikament in Europa eingereicht zu haben. Zudem hat Analysten zufolge das zweite Quartal die Erwartungen klar geschlagen. Die Aktie der Commerzbank bildete mit minus 6,4 Prozent das M-Dax-Schlusslicht. Das Quartalsergebnis sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schrieb Analyst Neil Smith vom Bankhaus Lampe. Einen Tag nach der Erhöhung des Unternehmensausblicks stiegen die Aktien von Varta auf ein Rekordhoch. Zuletzt führten die Papiere den S-Dax mit einem Plus von noch 5,9 Prozent an.
An der Wall Street schloss der Dow Jones kaum verändert bei 26 007 Punkten. Zu den größten Verlierern zählten die Aktien von Walt Disney, die sich um fünf Prozent verbilligten. Der Gewinn des Unterhaltungskonzerns blieb hinter den Erwartungen zurück.