Aktien:Vorsicht ist wieder da

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Nach der Rallye vom letzten Freitag sind die Anleger wieder vorsichtig. Enttäuschende Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft bremsen die Kauflaune. Besonders schlecht schneiden die Aktien von Siemens ab.

Nach der jüngsten Erholungsrally ist am deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn die Vorsicht zurückgekehrt. Neue Konjunkturdaten aus Deutschland trübten die Kauflaune der Anleger. So blieben die November-Auftragseingänge der deutschen Industrie unter den Erwartungen. Außerdem fiel der Sentix-Konjunkturindikator auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2014 und bestätigte damit die Eintrübung der Konjunktur in Deutschland. Größere Kursverluste verhinderten die neuen Handelsgespräche zwischen den USA und China, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Dass beide Nationen direkt einen Schmusekurs einschlagen, wäre womöglich zuviel verlangt. Dennoch sollte der ein oder andere Fortschritt erzielt werden, um die Erwartungshaltung am Markt zu erfüllen."

Hierzulande verlor der Dax am Montag um 0,2 Prozent auf 10 748 Punkte. Am vergangenen Freitag hatten unter anderem die jüngsten Aussagen von US-Notenbank-Chef Jerome Powell den deutschen Leitindex um 3,4 Prozent nach oben getrieben. Powell hatte betont, dass die Zinspolitik der Fed flexibel bliebe und sie den Kurs jederzeit ändern könne.

Zu den Schlusslichtern im Dax zählten die Papiere von Siemens mit einem Verlust von 1,3 Prozent. Wie die französische Zeitung Les Echos bereits am Freitag berichtete, hat die EU-Kommission große Bedenken gegen eine Fusion der Bahnsparten von Siemens und Alstom. Hingegen zählten insbesondere die Aktien aus der Technologie-Branche zu den Favoriten. Die Titel des Chipherstellers Infineon kletterten um 3,6 Prozent nach oben, die des Zahlungsabwicklers Wirecard kamen um 2,4 Prozent voran. Hier half auch, dass der Zahlungsabwickler, eine Zusammenarbeit mit dem größten chinesischen Online-Reiseveranstalter Ctrip angekündigt hatte.

Im M-Dax verloren die Titel von Scout 24 mehr als ein Prozent an Wert. In einer Technologie-Branchenstudie äußerten sich Analysten der Investmentbank Merrill Lynch skeptisch über die wichtigste Sparte des Internetportal-Betreibers Scout 24: Immobilien-Scout 24 verliere zunehmend an Bedeutung. Der sich daraus ergebende Druck sei im Aktienkurs aber bislang nicht berücksichtigt.

Die US-Börsen präsentierten sich freundlich. Der Leitindex Dow Jones schloss 0,4 Prozent höher bei 23 531 Punkten.

© SZ vom 08.01.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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