Aktien:Verluste bei Technologie-Aktien

Der chinesische Smartphone-Hersteller Huawei gerät auf eine schwarze Liste der US-Regierung. Die Auswirkungen dieser Entscheidung sind vor allem im Tech-Sektor zu spüren.

Nach der starken Vorwoche ist es am Montag am deutschen Aktienmarkt wieder abwärts gegangen. Weiterhin drehte sich alles um den Handelsstreit zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften USA und China. Der Dax beendete die Börsensitzung mit einem Minus von 1,6 Prozent auf 12 041 Punkte und gab damit seine Kursgewinne der vergangenen Woche fast komplett wieder ab. Kopfschmerzen bereitete Investoren der Streit über Huawei, nachdem die USA den chinesischen Netzwerkausrüster auf die Schwarze Liste gesetzt hatten. Die Chance auf eine schnelle Lösung des Zollkonflikts zwischen den beiden Wirtschaftsmächten sei damit gering, sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets.

Die Verunsicherung sorgte für starke Kursverluste bei den Chiplieferanten. Die Aktien der österreichischen AMS brachen um 13 Prozent ein, die der schweizerischen STMicroelectronics um knapp zehn Prozent. Für Infineon ging es 4,8 Prozent abwärts, obwohl der deutsche Chiphersteller betonte, dass die US-Exportbeschränkungen das Geschäft mit Huawei kaum beeinträchtigten. In den USA gaben die Titel von Apple im frühen Handel 3,4 Prozent nach. Börsianern zufolge fürchteten Anleger, dass chinesische Kunden wegen des Huawei-Boykotts auf Produkte der Konkurrenz ausweichen.

Daneben sorgten mehrere Wahlen für Kursturbulenzen. In Australien hievte der überraschende Sieg des Ministerpräsidenten Scott Morrison den Leitindex der Börse Sydney auf ein Elfeinhalb-Jahres-Hoch. Auch in Indien feierten Anleger die wahrscheinliche Fortsetzung der bisherigen Regierung unter Ministerpräsident Narendra Modi. Dort legte der Aktienmarkt so stark zu wie zuletzt vor knapp sechs Jahren. Die Regierungskrise in Österreich drückte dagegen den Wiener ATX-Index um 1,4 Prozent ins Minus. Wenige Tage von der Hauptversammlung waren die Papiere der Deutschen Bank mit 6,61 Euro zeitweise so billig wie noch nie. Händler erklärten die erneuten Kursverluste unter anderem mit einem Bericht der New York Times, wonach auffällige Zahlungen bei Unternehmen von US-Präsident Donald Trump und dessen Schwiegersohn Jared Kushner von Mitarbeitern der Deutschen Bank nicht der Finanzaufsicht gemeldet wurden.

In New York gab der Dow Jones bis zum Handelsende 0,3 Prozent auf 25680 Punkte nach.

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