Aktien:Trübe Stimmung

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Die Gewinnwarnung von BASF heizt die Konjunktursorgen an. Aktien aus der gesamten Chemiebranche verlieren an Wert. Zudem mehren sich Zweifel, ob die Zentralbanken ihre Geldpolitik weiter lockern werden.

Eine Gewinnwarnung bei BASF hat am Dienstag die europäischen Aktienmärkte belastet. Der Dax schloss um 0,9 Prozent tiefer bei 12 437 Punkten.

Die deutliche Gewinnwarnung des Chemiekonzerns heizte die Sorgen vor einem Konjunktureinbruch weiter an. Zudem kamen am Markt Zweifel auf, ob die US-Notenbank Fed angesichts des robusten Arbeitsmarktes die Zinsen bald senken wird. An diesem Mittwoch und Donnerstag muss Fed-Präsident Jerome Powell im Rahmen einer halbjährlichen Anhörung im US-Kongress Rede und Antwort stehen. "Marktteilnehmer sind gespannt, ob er zu einer Zinssenkung neigt oder nicht", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.

Die Aktien von BASF zählten mit einem Abschlag von 3,3 Prozent zu den größten Verlierern. Der Chemiekonzern kassierte seine Gesamtjahresziele und warnte vor einem Ergebniseinbruch. Im Sog von BASF gerieten die Titel anderer Chemiefirmen ebenfalls ins Rutschen. So fielen Covestro-Aktien um 3,1 Prozent, im M-Dax gaben Lanxess-Aktien um knapp ein halbes Prozent nach. Der europäische Branchenindex büßte 1,1 Prozent ein. Zeitweise standen Bayer-Papiere unter größerem Verkaufsdruck. Zuletzt lagen sie 0,4 Prozent im Minus. Die Gewinnwarnung von BASF sei ein schlechtes Omen für das Agrarchemiegeschäft des Leverkusener Konzerns, warnte Analyst Alistair Campbell von der Investmentbank Liberum. Unabhängig davon rief im Berufungsverfahren zum zweiten Glyphosat-Urteil eine Geschworene den Richter auf, die gegen Bayer verhängte Schadenersatzforderung aufrecht zu erhalten.

Im S-Dax ging der Ausverkauf bei den Anteilsscheinen von Deutz weiter. Die Aktien des Motorenherstellers verloren 15,6 Prozent. Bereits am Vortag hatte das Papier um sechs Prozent nachgegeben. "Das Unternehmen hatte vor einigen Wochen noch über eine Anhebung der Gesamtjahresziele nachgedacht", sagte ein Börsianer. "Zuletzt klangen sie dagegen vorsichtiger." Deutz-Chef Frank Hiller hatte in einem Interview gesagt, die Nachfrage habe ihren Höhepunkt überschritten.

Aus Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen des anhaltenden Zollstreits zwischen den USA und China hielten sich die Anleger an der Wall Street zurück. Der Dow Jones gab um 0,1 Prozent nach.

© SZ vom 10.07.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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