Aktien:Talfahrt verlangsamt sich

Zwar schwächt sich der zuletzt massive Abverkauf ab, die Zins- und Konjunkturängste bleiben. Im Mittelpunkt steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch.

Die ungewissen Aussichten für die Weltkonjunktur haben den europäischen Aktienmärkten am Dienstag weiter zugesetzt. Zwar schwächte sich der zuletzt massive Abverkauf an den Börsen etwas ab, der Dax fiel dennoch um 0,9 Prozent auf 13 304 Zähler. "Die Zins- und Konjunkturängste lassen die Anleger nicht los," konstatierten Analysten unisono. Bangen Blickes schauten die Investoren vor allem auf die Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Die noch einmal gestiegene US-Inflation hatte Spekulationen auf aggressivere Zinsschritte der Fed in den vergangenen Tagen befeuert. Der Dax verlor seit Freitag gut sieben Prozent.

Anleger fürchten, dass eine zu starke Erhöhung der Zinsen die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte. In der Euro-Zone sieht man sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Im Dax wurden die Papiere der Deutschen Börse ihrem Ruf als Nutznießer unsicherer Marktphasen gerecht. Sie gewannen 1,2 Prozent. Auch im gesamten zweiten Quartal dürfte der Auftrieb durch hohe Marktschwankungen und steigende Zinsen angehalten haben, schrieb Analyst Andreas Pläsier von Warburg Research. Im M-Dax lagen K+S-Papiere mit einem Plus von 2,5 Prozent an der Index-Spitze. Der Rohstoffkonzern BHP zeige sich offen für eine Partnerschaft bei einer Kalimine in Kanada und könnte dort die Erfahrung von K+S nutzen, sagte ein Händler. Für Aufsehen sorgte ein knapp 18-prozentiger Kurssturz von Hornbach. Der Baumarkt-Betreiber rechnet für das Geschäftsjahr 2022/23 nun mit einem Ergebnisrückgang um mehr als zehn Prozent. In Paris drückte eine rund 2,3 Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung die Papiere von Air France-KLM 13,2 Prozent ins Minus auf ein Rekordtief von 1,30 Euro. Angesichts der mageren Gewinne bezweifelten sie, dass die Fluggesellschaft ohne weitere Geldspritzen über die Runden kommen werde, schrieben die Analysten des Brokerhauses Stifel, Nicolaus & Co. An den US-Börsen gingen die Investoren vor der Fed-Sitzung ebenfalls kein Risiko ein. Der Dow Jones schloss 0,5 Prozent tiefer. Ein Quartalsergebnis über Markterwartungen beschert dem SAP-Konkurrenten Oracle ein Plus von gut zehn Prozent. Eine kräftige Anhebung der Dividende ließ Anleger bei FedEx zugreifen. Die Titel des Paketzustellers stiegen 14,4 Prozent

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