Süddeutsche Zeitung

Aktien:Stabilisierung nach Kursrutsch

Dank der nachlassenden Furcht vor Gas-Engpässen im Winter kehren einige Anleger wieder an die Aktienmärkte zurück. Auf Unternehmensseite stand der Porsche-Börsengang im Fokus.

Nach den hektischen Verkäufen zu Wochenbeginn haben sich die Aktienmärkte in Europa am Dienstag wieder stabilisiert. Der deutsche Leitindex Dax beendete den Handel 0,9 Prozent höher bei 12 871 Punkten. Zur aufgehellten Stimmung trug ein Rückgang der Gaspreise bei, nachdem der erneute Stopp russischer Gaslieferungen durch die wichtige Pipeline Nord Stream 1 am Montag noch eine Preisrally ausgelöst und die Aktienmärkte nach unten gezogen hatte.

Für Wirbel am Markt sorgte der Startschuss für den Börsengang der Volkswagen-Tochter Porsche. Nachdem die Gremien am Vorabend grünes Licht gegeben hatten, wird die Aktienemission nun für Ende September angepeilt. VW-Titel stiegen um 3,7 Prozent. Auch die Anteile des Großaktionärs des Wolfsburger Autokonzerns, die Familienholding Porsche SE, legten bis zu zwei Prozent zu, bevor sie leicht ins Minus drehten.

Kräftige Zuwächse verbuchten die Papiere von Internetwerten. Eine Studie der US-Bank Morgan Stanley zu Delivery Hero gab dem Sektor insgesamt Auftrieb. Die Titel des Essenslieferdienstes verteuerten sich an der Spitze des M-Dax um 7,7 Prozent. Im Dax sicherten sich die Aktien des Online-Modehändlers Zalando mit einem Plus von 2,7 Prozent einen der vorderen Plätze. Top-Favorit war die Aktie von Hellofresh mit plus 4,5 Prozent. Dass der Abstieg des Kochboxen-Versenders aus der ersten Börsenliga zum 19. September besiegelt ist, störte die Anleger kaum. Im Gegenzug kommt die erst im Frühjahr abgestiegene Aktie von Siemens Energy wieder in den Dax zurück. Im Rampenlicht stand zudem die Lufthansa. Die Fluglinie einigte sich kurz vor einem geplanten erneuten Streik mit ihren Piloten auf einen Tarifvertrag. Lufthansa-Titel stiegen daraufhin um 1,5 Prozent. In New York notierte der Dow Jones zum Handelsende ein 0,6 Prozent tiefer. Die größte Sorge für die meisten sei die Entwicklung der US-Zinsen, sagte Randy Frederick vom Brokerhaus Charles Schwab. Investoren rechnen fest damit, dass die Notenbank bei ihrer Sitzung Ende September den Schlüsselsatz erneut um 0,75 Prozentpunkte anheben wird. Der überraschende Anstieg des Index für die Stimmung der Einkaufsmanager im US-Dienstleistungssektor schürte Spekulationen, dass es darüber hinaus in ähnlich hohem Tempo weitergeht.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5651817
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 07.09.2022 / amon, Reuters, dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.