Süddeutsche Zeitung

Aktien:Rezessionsängste belasten den Dax

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Zunehmende Sorgen vor einer Wirtschaftsflaute drücken den deutschen Leitindex zeitweise unter die Marke von 13000 Punkten. Besonders deutlich verliert die Aktie des Chemiekonzerns BASF.

Die Furcht vor einer weltweiten Rezession hat Europas Anleger am Mittwoch wieder eingeholt. Der Dax rutschte zeitweise unter die Marke von 13 000 Punkten. Am Handelsende notierte der deutsche Leitindex noch 1,1 Prozent tiefer bei 13 144 Punkten. "Gegen Aktien sprechen die wirtschaftlichen Risiken und die restriktive Geldpolitik der Notenbanken", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Die Märkte müssen das neue geldpolitische Umfeld mit einer potenziellen Abkühlung des Wachstums erst einmal verdauen", sagte Maarten Geerdink, Aktien-Chef für Europa beim Vermögensverwalter NN. " Das ist nie ein gutes Zeichen für Aktien."

Zu den wenigen Gewinnern im Dax zählte Beiersdorf. Die Aktie des als defensiv und damit weniger konjunkturanfällig geltenden Konsumgüterherstellers legte um 1,3 Prozent zu. Hingegen rutschten die Papiere des Chemiekonzerns BASF um 5,8 Prozent nach unten. Vorstandschef Martin Brudermüller hat die Investoren auf ein schwierigeres zweites Halbjahr eingestellt. "Das klingt sehr vorsichtig und pessimistisch, obwohl keine Zahlen genannt wurden", sagte ein Händler.

Die juristische Schlappe in den USA im Streit um den Unkrautvernichter Glyphosat machte der Aktie von Bayer erneut zu schaffen, sie verlor 2,1 Prozent. Das Oberste Gericht der USA hatte den Berufungsantrag des Pharma- und Agrarchemiekonzerns abgelehnt.

Eine negative Branchenstudie der US-Bank JPMorgan belastete die Titel des Stahlkonzerns Salzgitter, die mit minus elf Prozent der schwächste Wert im S-Dax waren. Im Gefolge sackten auch Thyssenkrupp-Aktien um acht Prozent ab. Zudem bestätigte nun der Europäischen Gerichtshof das Verbot der Stahlfusion mit Tata Steel. Die Papiere des Stahlhändlers Klöckner & Co. büßten 6,4 Prozent ein. Die Anleger an der Wall Street reagierten positiv auf die halbjährliche Anhörung des US-Notenbank-Chefs Jerome Powell vor dem Kongress. Der Dow Jones erholte sich von seinen deutlichen Anfangsverlusten und schloss nur noch leicht im Minus. Powell bekannte sich zu weiteren zügigen Zinserhöhungen, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig äußerte er sich zuversichtlich, dass die US-Wirtschaft dies verkraften könne.

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SZ vom 23.06.2022 / SZ, Reuters, dpa
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