Aktien:Rekordhoch greifbar

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Die Anleger haken die Krise zwischen den USA und Iran ab und hoffen auf eine weltweite Konjunkturerholung. Der Dax ist nur noch ein kleines Stück von seinem Allzeithoch entfernt. Bei den Einzelwerten sind RWE-Aktien sehr gefragt.

Nachdem die Kriegsgefahr zwischen den USA und Iran vorerst abgewendet scheint, haben Europas Anleger am Freitag in der Hoffnung auf eine weltweite Konjunkturbelebung zu Aktien gegriffen. Der Dax legte zunächst um 0,4 Prozent bis auf 13 548 Punkte zu und notierte damit nur noch knapp unter seiner Bestmarke vom Januar 2018. Zum Handelsende gab der Leitindex die Gewinne ab und schloss wenig verändert bei 13 483 Punkten. In der kommenden Woche soll der chinesische Vize-Ministerpräsident Liu He nach Washington reisen, um dort ein erstes Teilabkommen zu unterzeichnen, mit dem der Handelskonflikt zwischen den USA und China beigelegt werden soll. Der Streit zwischen den beiden führenden Volkswirtschaften hatte zuletzt die globale Wirtschaft belastet.

Im Dax standen die Aktien des Energiekonzerns RWE mit plus 6,4 Prozent an erster Stelle. Das Unternehmen kann mit etwa zwei Milliarden Euro Entschädigung für die Abschaltung von Braunkohle-Kraftwerken mit einer Gesamtleistung von etwa 2,5 Gigawatt bis Ende 2022 rechnen. Das wäre ein positives Ergebnis für RWE, sagte ein Händler, auch wenn sich das Unternehmen selbst mehr erhofft habe. Im Sog von RWE legten auch Eon-Titel um 2,2 Prozent zu. Sie profitierten zudem von einem positiven Analystenkommentar.

Der wieder sinkende Ölpreis und die guten Geschäftszahlen von Ryanair beflügelten die Aktien einiger europäischer Fluggesellschaften. Ryanair hob nach starken Geschäften zum Jahreswechsel und angesichts ermutigender Buchungen fürs Frühjahr seine Gewinnprognose an. Die Aktien schnellten um 5,6 Prozent nach oben. Die Papiere des Rivalen Easyjet, der British-Airways-Mutter IAG und von Air France zogen ebenfalls an. Hingegen gaben die Titel der Lufthansa um 2,1 Prozent nach.

Außerhalb der großen Indizes stachen die Aktien von Medigene mit einem Kursplus von 34 Prozent heraus. Positive Test-Resultate eines Impfstoffs gegen Leukämie gaben den Papieren der Biotechfirma einen Schub.

An der Wall Street übersprang der Dow Jones erstmals in seiner Geschichte die Marke von 29 000 Punkten. Für den Anstieg von 28 000 auf 29 000 Punkte brauchte das bekannteste Börsenbarometer der Welt weniger als zwei Monate. Zu den Gewinnern zählte die Aktie von Apple. Analysten hatten wegen des starken iPhone-Absatzes das Kursziel für die Apple-Titel angehoben.

© SZ vom 11.01.2020 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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