Aktien:Letzter Handelstag endet versöhnlich

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Der Dax kann am letzten Handelstag des Jahres einen kleinen Teil der jüngsten Verluste wettmachen. Dennoch bleibt 2018 für die Anleger ein unerfreuliches Börsenjahr.

Nach sechs Gewinnjahren in Folge, mussten Anleger am deutschen Aktienmarkt 2018 herbe Verluste hinnehmen. Der Dax büßte mehr als 18 Prozent ein und brachte damit das verlustreichste Jahr seit der internationalen Finanzkrise 2008 hinter sich. Der Freitag, der verkürzte letzte Handelstag des Jahres, geriet etwas versöhnlicher. Für den deutschen Leitindex reichte es zu einem Plus von 1,7 Prozent auf 10 559 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte M-Dax stieg um 1,4 Prozent auf 21 588 Zähler. Er büßte in diesem Jahr fast 18 Prozent ein. Einen Tag zuvor war der Dax auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren gefallen.

Bei aller Kursschwäche gab es doch bei einzelnen Aktien für Anleger durchaus einiges zu gewinnen. Im Dax schafften die Papiere der im September erst in den Leitindex aufgerückten Wirecard ein Jahresplus von mehr als 40 Prozent. Der Spezialist für elektronischen Zahlungsverkehr profitierte vom weltweiten Boom beim Online-Shopping. Am Freitag schoben Spekulationen um eine Übernahme die Aktien des Zahlungsabwicklers um 4,3 Prozent an. Händler verwiesen auf ein Interview des Handelsblatts mit dem früheren Aufsichtsratschef von Wirecard, Klaus Rehnig, der an dem Unternehmen beteiligt ist und sagte: "Ich rechne damit, dass bald ein internationaler Konzern kommen wird und Wirecard kaufen will."

Die Aktien der Deutschen Bank machten am Freitag mit einem Plus von 3,2 Prozent einen Teil der Verluste vom Donnerstag wett, als sie um 4,2 Prozent auf ein Rekordtief von 6,75 Euro abgerutscht waren. Deutschland größtes Geldhaus hatte 2018 mit vielen Problemen zu kämpfen, was den Aktienkurs um 56,1 Prozent und damit ans Dax-Ende drückte. Ähnlich desaströs sah es auf Jahressicht bei den Aktien der Commerzbank aus, die um knapp 54 Prozent einbrachen. Sie waren das Schlusslicht im M-Dax. Wegen dieser Verluste verlor das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Geldhaus nach 30 Jahren sogar seinen Platz im Dax. Die Favoritenrolle im M-Dax gehört derweil der Medizintechnik: Mit Aufschlägen von bis zu 40 Prozent haben mit Sartorius und Carl Zeiss Meditec zwei Indexneulinge aus dieser Branche ihre Nase klar vorn.

An der Wall Street überwogen Kursverluste zum Handelsschluss. Der Dow Jones gab um 0,3 Prozent auf 23 062 Punkte nach.

© SZ vom 29.12.2018 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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