Süddeutsche Zeitung

Aktien:Kursrutsch zu Wochenbeginn

Zinsängste und der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland schüren die Nervosität an den Börsen. Viele Anleger trennen sich von ihren Papieren. Der Dax fällt um drei Prozent.

Die Nervosität der Anleger an Europas Börsen hat zu Beginn der neuen Woche deutlich zugenommen. Der Dax verlor bis zum Montagnachmittag 3,3 Prozent auf 15082 Punkte. Bereits am Freitag hatte der deutsche Leitindex wegen Zinsängsten knapp zwei Prozent eingebüßt. Auch die Indizes der Nebenwerte gaben kräftig nach. So verlor der M-Dax vier Prozent, der S-Dax rutschte gar um 5,5 Prozent nach unten. "Der Risiko-Mix aus geopolitischen Spannungen, steigenden Ölpreisen und damit der Aussicht auf weiter hohe Inflationsraten und höhere Zinsen sorgte dafür, dass Anleger einen weiten Bogen um Aktien machen", sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Der drohende militärische Konflikt zwischen Russland und der Ukraine wird für die Märkte immer mehr zum Belastungsfaktor. Die Anleger flohen aus Furcht vor westlichen Sanktionen als Reaktion auf die Spannungen mit dem Nachbarland Ukraine aus russischen Aktien. Der RTS-Index, der 50 der größten börsennotierten Unternehmen der russischen Börse beinhaltet, verlor mehr als sieben Prozent.

Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Delivery Hero negativ auf. Sie rutschten um 7,2 Prozent ab und waren damit das Schlusslicht im Dax. Die Titel des Lieferdienstes leiden bereits seit längerem unter einem Ausverkauf der Technologiewerte und Corona-Gewinner-Aktien. Für die Titel von Hellofresh ging es um fast sieben Prozent nach unten. Im M-Dax war das Papier von Teamviewer mit einem Abschlag von fast 14 Prozent der größte Verlierer. Die Anteilsscheine von Siemens Energy litten weiter unter der Gewinnwarnung der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa vom Freitag und gaben weitere 6,7 Prozent nach. Die Titel der Konkurrenten Vestas und Nordex rutschen ebenfalls weiter ab. Auch die Lufthansa rückte ins Rampenlicht. Insidern zufolge ist die Fluggesellschaft an einem 40-prozentigen Anteil am Alitalia-Nachfolger ITA interessiert. Lufthansa-Titel gaben 3,2 Prozent nach.

Die Aussicht auf eine Fusion des Italien-Geschäfts mit demjenigen des französischen Rivalen Iliad bescherte den Aktien von Vodafone den größten Tagesgewinn seit einem Jahr. Die Titel des Mobilfunkers stiegen in London um 6,4 Prozent.

An der Wall Street gingen die Kurse ebenfalls nach unten. Der Dow Jones notierte kurz nach Handelsbeginn fast zwei Prozent im Minus.

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SZ vom 25.01.2022 / cikr, Reuters, dpa
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